Gesund älter werden
Gesund älter werden
Noch nie haben so viele Frauen und Männer ein hohes Alter erreicht wie heute. Das Ziel ist aber nicht allein, ein hohes Lebensalter zu erreichen. Es geht vielmehr darum, gesund älter zu werden und die zusätzlichen Lebensjahre mit möglichst hoher Lebensqualität zu genießen. Gerade in der Lebensmitte können Frauen - gut informiert und selbstbestimmt - aktiv etwas Sinnvolles für die eigene Gesundheit tun, ihr Wohlbefinden fördern sowie zur Früherkennung und Vorbeugung von Krankheiten beitragen.
Welche Maßnahmen helfen, gesund älter zu werden?
Die moderne Medizin ist heute in der Lage, Krankheiten zu behandeln, die noch vor wenigen Jahrzehnten als unheilbar galten. Somit ist der Wunsch „gesund älter werden“ kein unerreichbares Ziel. Zwei Drittel der 45- bis 64-jährigen Frauen in Deutschland bezeichnen ihren Gesundheitszustand als sehr gut oder gut. Dennoch hat das alte Sprichwort „Vorbeugen ist besser als heilen“ nicht an Bedeutung verloren. Denn mit steigendem Lebensalter nimmt auch das Risiko zu, an bestimmten Krankheiten wie Krebs, Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Osteoporose (Knochenschwund), Schlaganfall oder Demenz zu erkranken. Früherkennungs- und Vorsorgeuntersuchungen sowie eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung tragen maßgeblich dazu bei, Krankheiten vorzubeugen und gesund älter zu werden.
Gesund älter werden und Ernährung
Eine ausgewogene und gesunde Ernährung kann nicht nur das persönliche Wohlbefinden und die eigene Leistungsfähigkeit steigern. Gesunde Ernährung unterstützt das köpereigene Abwehrsystem und kann dazu beitragen, Krankheiten zu verhindern oder bei schon bestehenden Krankheiten Beschwerden zu lindern und den Heilungsprozess zu begünstigen. Dies gilt zum Beispiel für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, aber auch für Osteoporose. Es gibt Hinweise, dass sich selbst der Heilungsverlauf bei Krebserkrankungen durch eine achtsame Ernährung sowie ein aktives Leben positiv beeinflussen lässt.
Gesund älter werden und Bewegung
Regelmäßige körperliche Aktivität hilft Stress vorzubeugen, bietet einen erholsamen Ausgleich zu alltäglichen Belastungen und stärkt das allgemeine Wohlbefinden. Bewegung und Sport senken bei Frauen und Männern gleichermaßen das Risiko für Herz- und Gefäßerkrankungen. Außerdem vermindert regelmäßige Bewegung das Risiko, Bluthochdruck, Übergewicht und Diabetes mellitus zu entwickeln. Bereits 30 Minuten zügiges Gehen oder Radfahren täglich wirkt sich nachweislich positiv auf die Gesundheit aus.
Gesund älter werden und Stress
Anhaltender, belastender „Alltagsstress“ kann negative Folgen für die psychische Gesundheit haben. Daher ist es sinnvoll, eine Balance zu finden zwischen den eigenen Kräften und den Belastungen des Alltags. Häufige kurze Auszeiten - zum Beispiel bewusst durchatmen - helfen, Stress im Alltag zu reduzieren und die Belastbarkeit zu verbessern.
Gesund älter werden und Gesundheitsrisiken
Rauchen gehört zu den größten Gesundheitsrisiken bei Frauen und verursacht zahlreiche Krankheiten und Folgeschäden. Zum Beispiel haben Frauen, die rauchen, ein etwa dreimal so großes Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden als Nichtraucherinnen. Trotz allem geben ein Fünftel aller Frauen zwischen 18 und 64 Jahren an, zu rauchen. Auch an den Folgen des Passivrauchens sterben jährlich mehr als 3.000 Menschen - 70 Prozent davon sind Frauen.
Alkohol stellt ein weiteres Gesundheitsrisiko dar. Regelmäßiger oder übermäßiger Alkoholkonsum führt beispielsweise zu Leberschäden, körperlicher und psychischer Abhängigkeit sowie Depressionen und einem erhöhten Krebsrisiko. Die Folgen von Alkoholmissbrauch machen sich in der zweiten Lebenshälfte besonders deutlich bemerkbar.
Gesund älter werden und besondere Bedürfnisse
Bestimmte Lebensumstände, zum Beispiel das Leben mit einer Behinderung oder als Migrantin, stellen die betroffene Frau vor besondere Herausforderungen und erfordern oft ganz individuelle Lösungen, um gesund älter zu werden. Das Frauengesundheitsportal berücksichtigt ganz bewusst diese besonderen Lebenssituationen, Sichtweisen und Bedürfnisse von Frauen und stellt für sie Informationen und spezielle Angebote bereit.
Tipps zum Weiterlesen
Broschüren
- BZgA: Faltblattreihe "kompakt": Informationsbroschüren u. a. zu Gesund essen und trinken im Alter, Hörgesundheit und Sehen im Alter
- BZgA: Broschüre "20 Empfehlungen für Gesundheit und Lebensqualität im Alter"
- Fonds Gesundes Österreich: Älter werden Aktiv bleiben. Gesundheit für Alle!
- Wiener Programm für Frauengesundheit: Das tut mir gut. Tipps für gesundes Älterwerden
- pro familia Bundesverband: Sexualität und Älterwerden
Podcasts
- Wissenschaftspodcast: Wie können wir gesund alt werden?
- Podcast "Körperliche Bewegung – ein Schlüssel für gesundes Altern"
Daten und Forschung
- Robert Koch-Institut: Studie zur Gesundheit älterer Menschen in Deutschland - Gesundheit 65+
- Robert Koch-Institut: Gesundheit und Versorgung von Frauen ab 50 Jahren – Ergebnisse des Forschungsprojekts „Frauen 5.0“
- Deutsches Zentrum für Altersfrage: Deutscher Alterssurvey (DEAS)
- Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Frauenheilkunde und Geburtshilfe DGPFG e.V.: Die ältere Patientin in der gynäkologischen Sprechstunde – das Potenzial nutzen!
- Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM): Alter(n) und Migration in Deutschland. Ein Überblick zum Forschungsstand zur Lebenssituation älterer Menschen mit Migrationsgeschichte in Deutschland
Letzte Aktualisierung: März 2024
Organisationen
Das Frauengesundheitsportal bietet zum Thema "Gesund älter werden" folgenden Überblick zu:
Daten und Fakten zur Frauengesundheit
Aktuelle Daten und qualitätsgesicherte Fakten rund um Lebenslagen, Gesundheit und Krankheit von Frauen finden Sie im Infoblatt des Frauengesundheitsportals.
Gesund & aktiv älter werden
Die Webseite Gesund & aktiv älter werden der BZgA bietet unter anderem Informationen zu Erkrankungen wie Demenz, Darmkrebs und Koronare Herzkrankheiten sowie Tipps für eine gesunde Ernährung. Darüber hinaus finden Sie zahlreiche Anregungen für mehr Bewegung im Alter. Fachkräfte erhalten Informationen zur Gesundheitsförderung älterer Menschen.
Alzheimer vorbeugen
Einige Risikofaktoren für Alzheimer sind unvermeidbar, wie das Alter. Anderen kann man vorbeugen,indem man sich gesund ernährt, sich ausreichend bewegt und sein Gehirn aktiv und fit hält. Die Alzheimer Forschung Initiative e.V. gibt Empfehlungen, wie Sie Ihr Risiko für Alzheimer senken können.
Kompetenznetz Einsamkeit
Das Kompetenznetz Einsamkeit (KNE) setzt sich mit den Ursachen und Folgen von Einsamkeit auseinander und stärkt die Prävention von und Intervention bei Einsamkeit.
Broschüren zur Sturzprävention
Im Rahmen des Programms "Gesund & aktiv älter werden" haben die BZgA und die Bundesinitiative Sturzprävention zwei Broschüren entwickelt. Verständlich erklärt, liefern sie Tipps, Hilfen, nützliche Adressen und Anleitungen, wie Stand- und Gangsicherheit verbessert werden können. Dabei wird genau darauf geachtet, dass nur bewährte Maßnahmen und Übungen weiterempfohlen werden.