Herz-Kreislauf-Gesundheit
Akutbeschwerden und Notfälle
Im Notfall zählt jede Minute. Einige Beschwerden können auf eine lebensbedrohliche Herz-Kreislauf-Erkrankung hindeuten. Dann gilt es, schnell und richtig zu handeln:
- Zögern Sie nicht, auch an einem Sonn-/Feiertag oder mitten in der Nacht, die EU-weite Notrufnummer 112 zu wählen. Am nächsten Morgen kann es schon zu spät sein. Rufen Sie auch nicht zuerst bei Verwandten oder Ihrer Hausarztpraxis an, Sie können wertvolle und überlebensentscheidende Zeit verlieren. Im Notfall kann der möglichst schnelle Transport in die Klinik Leben retten.
- Versuchen Sie nicht, selbst in die Klinik zu fahren oder sich fahren zu lassen. Der Rettungswagen ist meistens schneller und an Bord ist es möglich, bereits mit der Behandlung zu beginnen. Bei lebensbedrohlichen Komplikationen wie Herz-Kreislauf-Stillstand steht im Rettungswagen immer ein Defibrillator zur Verfügung.
Für alle Notfälle gilt: SOFORT die 112 anrufen. Diese Nummer gilt in ganz Europa. Im Gespräch äußern Sie Ihren Verdacht und nennen Namen und Anschrift. Bleiben Sie unbedingt in der Leitung, bis die Leitstelle das Gespräch beendet.
Notfälle sind:
Herzinfarkt
Starke Schmerzen, die oft in die Arme, zwischen die Schulterblätter, in den Kiefer oder in den Oberbauch ausstrahlen, können auf einen Herzinfarkt hindeuten. Viele Betroffene spüren auch ein extremes Engegefühl im Brustraum und ein Gefühl von Todesangst mit Blässe und kaltem Schweiß. Wenn Sie Anzeichen eines Herzinfarkts bei sich feststellen, dann kontaktieren Sie sofort den Notruf unter 112.
Bei einem Herzinfarkt zeigen sich nicht immer die typischen Symptome. Insbesondere Frauen verspüren bei einem Herzinfarkt Übelkeit, Erbrechen, Atemnot und Schmerzen im Oberbauch. Daher sollten Sie auch bei diesen Beschwerden den Rettungsdienst rufen, wenn sie in einem noch nie zuvor erlebten Ausmaß auftreten.
Gefährliche Blutdruckentgleisung
Bei einem hypertensiven Notfall steigt der Blutdruck in Höhen von mehr als 230/100mmHg. Die hohen Blutdruckwerte können die Organe schädigen. Bemerken Sie bei stark erhöhtem Blutdruck gleichzeitig Atemnot, Brustschmerzen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel oder Sehstörungen, sollten Sie nicht zögern und die 112 wählen.
Herz-Kreislauf-Stillstand
Wenn Sie eine leblose Person vorfinden, sollten Sie sofort mit den Erste-Hilfe-Maßnahmen beginnen. Der einzige Fehler, den Sie in dieser Situation machen können, ist, nichts zu tun. Rund 50.000 Menschen erleiden in Deutschland pro Jahr einen Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb des Krankenhauses; lediglich 10 Prozent überleben den Vorfall. Wenn mehr Menschen mit sofortigen Wiederbelebungsmaßnahmen (Herzdruckmassage) beginnen würden, könnten sich die Überlebenschancen verdoppeln bis verdreifachen. Daher ist Ihre Mithilfe so wichtig und kann durch die Umsetzung der einfachen Botschaft „Prüfen – Rufen – Drücken“ Leben retten! Sie können auf der Internetseite des von der BZgA koordinierten Nationalen Aktionsbündnisses Wiederbelebung (NAWIB) weitere Informationen und Materialien erhalten.
In zahlreichen Angeboten, beispielsweise der Rettungsorganisationen, können Sie jederzeit Ihr Wissen rund um Wiederbelebungsmaßnahmen oder umfassendere Erste-Hilfe-Maßnahmen auch auffrischen.
Schritte zur Wiederbelebung
Steht ein Defibrillationsgerät zur Verfügung, lassen Sie es holen und folgen Sie den Sprachanweisungen des Gerätes. Achtung: Die Herzdruckmassage darf nicht unterbrochen werden, um das Gerät zu holen.
Schlaganfall
Seh- und Sprachstörungen können Hinweise auf einen Schlaganfall sein. Lähmungserscheinungen in einer Körperhälfte sowie plötzlich auftretender Schwindel können ebenfalls auf einen Schlaganfall hindeuten. In manchen Fällen treten auch heftige Kopfschmerzen auch in Verbindung mit Übelkeit und Erbrechen auf. Sollten Sie die Anzeichen bei einer Person beobachten, rufen Sie unbedingt die Notrufnummer 112 an und melden Sie der Rettungsstelle, dass ein Verdacht auf einen Schlaganfall vorliegt.
Letzte Aktualisierung: April 2023
Nationales Aktionsbündnis Wiederbelebung
Das Nationale Aktionsbündnis Wiederbelebung (NAWIB) zeigt: Wiederbelebung ist ganz einfach, jeder kann Leben retten. Wichtig ist, überhaupt zu handeln. Im Ernstfall genügen wenige Schritte: PRÜFEN- RUFEN - DRÜCKEN.
Koronare Herzkrankheit (KHK) - Verhalten im Notfall
Patienteninformation.de gibt Ihnen Hinweise, woran Sie gefährliche Situationen erkennen können, und wie Sie im Notfall am besten reagieren.
Herzinfarkt: Was müssen Frauen wissen?
Die Deutsche Herzstiftung bietet einen Überblick zur Herzinfarktsymptomatik bei Frauen und zum Verhalten im akuten Krankheitsfall.
Schlaganfall-Symptome erkennen
Wann immer der Verdacht auf einen Schlaganfall besteht, ist dies als lebensbedrohlicher Notfall anzusehen. Daher ist es besonders wichtig, einen Schlaganfall schnell zu erkennen.
Deutsche Schlaganfall-Hilfe
Die Deutsche Schlaganfall-Hilfe bietet zahlreiche Informationen zur Prävention und Therapie von Schlaganfällen sowie zur Rehabilitation.
Deutsche Schlaganfall Gesellschaft (DSG)
Ziel der DSG ist es, die Forschung und Weiterbildung im Bereich des Schlaganfalls zu koordinieren, zu qualifizieren und zu fördern