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Gesunder Schlaf

Chronische Insomnie

Eine Insomnie ist eine Schlafstörung, bei der die betroffene Person nicht einschlafen kann, nicht durchschläft oder morgens vorzeitig erwacht und nicht wieder einschlafen kann. Die meisten Menschen kennen dieses Phänomen der Schlaflosigkeit in stressigen Lebens­situationen. Reduzieren sich die Stressfaktoren im Berufs- oder Privat­leben, bildet sich auch die akute Form der Insomnie meist ohne ärztliche Unterstützung wieder zurück.

Von einer chronischen Insomnie sprechen Ärztinnen und Ärzte dann, wenn die betroffene Person an mindestens drei Tagen in der Woche über mehr als einen Monat hinweg an Schlafstörungen leidet. Durch die dauerhafte Schlaflosigkeit kommt es zunehmend auch im Alltags­leben zu Einschränkungen. In den westlichen Industrienationen leiden etwa zehn Prozent der Bevölkerung an einer chronischen Insomnie. Frauen sind davon doppelt so häufig betroffen wie Männer.

Eine chronische Insomnie kann andere Erkrankungen nach sich ziehen und zum Beispiel eine Depres­sion auslösen. Es gibt Hinweise darauf, dass dauer­hafter Schlafverlust zu Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkran­­kungen, Diabetes und Stö­run­gen der Immunfunktion führt. Auch eine erhöhte Sterblichkeit wird unter Experten und Exper­tin­nen diskutiert.
 

 

Ursachen

Insomnien können eigenständige Erkrankungen aus innerer Ursache heraus sein, auch ohne dass ein orga­nischer Ursprung feststellbar ist. Chronische Schlaflosig­keit kann aber auch durch andere körper­liche oder psychische Erkrankungen (Komorbidität) oder äußere Einflüsse hervorgerufen werden.

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Dazu gehören beispielsweise

Auch gängige Schlafmythen über die allgemein gültige Dauer oder darüber unbedingt Durch­schlafen zu müssen sowie eine schlechte Schlaf­hygiene mit unregelmäßigen Schlaf­zeiten oder Grübe­leien im Bett können Schlaf­losigkeit aufrecht­erhalten und sogar auslösen. Soge­nannte Sleep Tracker können den Schlaf ebenfalls negativ beein­flussen. Darüber hinaus können bei Frauen die Wechsel­jahre eine Ursache für insomnische Beschwerden sein.

Wenn Sie häufig Probleme haben einzuschlafen oder nicht gut durch­schlafen können und sich dies negativ auf Ihren Alltag auswirkt, sollten Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt zu Rate ziehen. Auch Psycho­loginnen und Psycho­logen sowie Psycho­thera­peutinnen und Psycho­thera­peuten bieten Unterstützung an.

Diagnose

Wenn Sie eine Schlafstörung vermuten, sollten Sie zu einer Ärztin oder einem Arzt mit schlaf­medi­zinischen Fachkennt­nissen gehen und offen mit ihr/ihm über Ihre Probleme sprechen. Diese/r kann eine Schlaf­störung oft schon ohne Apparate feststellen. Nur bei einem Teil der Betroffenen ist der Einsatz apparativer Diagnostik nötig. Zunächst wird die Ärztin oder der Arzt Ihre Kranken­geschichte (Anamnese) erheben. Zudem gibt es Frage­bögen und Tage­bücher, die Sie bereits vor dem Arzt­besuch selbst ausfüllen können, um mehr Informationen über die Beschwerden zu sammeln.

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Im Schlaftagebuch wird beispielsweise abgefragt, wie regelmäßig Ihre Bett­zeiten sind, wie Ihre Stimmung direkt vor dem Zubettgehen ist, wie müde Sie sich fühlen, wie es Ihnen tagsüber ging und ob Sie Alkohol getrunken haben. Morgens wiederholt sich die Frage nach der Stimmung, außerdem sollten Sie beispiels­weise eintragen, wann Sie am Abend das Licht gelöscht haben, wie lange es gedauert hat, bis Sie einge­schlafen sind, ob Sie in der Nacht aufgewacht sind oder wach gelegen haben und wann Sie am Morgen erwacht sind.

Behandlung

Sollten Sie an einer chronischen Insomnie leiden, können Sie mit ein paar einfachen Maßnahmen zur Schlaf­hygiene bereits viel selbst tun. Darüber hinaus kommen zur Behand­lung der Insomnie verschiedene Ansätze infrage, die sich als wirksam erwiesen haben. Im Vordergrund stehen dabei psychologische und psycho­thera­peutische Verfahren, die sowohl das Symptom der Schlaflosigkeit als auch zugrunde liegende nichtorganische Ursachen behandeln.

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  • Psychoedukation: Dabei erfahren die Betroffenen unter anderem mehr über die Physiologie des Schlafes sowie über die Entstehung und Aufrechterhaltung von Schlafstörungen.
  • Verhaltenstherapeutische Behandlung mit Entspannungs- und Achtsamkeitsübungen: Sie lernen in dieser Therapie unter anderem, nicht länger im Bett zu bleiben, als Sie tatsächlich schlafen (Schlafrestriktion). Diese Maßnahme führt dazu, dass Sie ihre Müdigkeit wieder deutlicher spüren.
  • Kognitive Therapie: Die kognitive Verhaltenstherapie umfasst verschiedene Strategien. Sie zielt auf die Faktoren ab, die die Schlaflosigkeit erhalten, wie z.B. negative Denkmuster, die vom Schlaf abhalten können. Während der Therapie erlernen Sie Techniken, um nicht mehr in Grübelkreisläufe zu gelangen, die Sie vom Schlafen abhalten. Zudem arbeitet die Therapeutin oder der Therapeut mit Ihnen daran, abschalten zu lernen und unrea­lis­tischen Erwartungen an den Schlaf abzubauen. Es gibt Hinweise aus Studien, dass die Effekte einer kognitiven Verhaltenstherapie bei der Behandlung einer Insomnie länger anhalten als die einer Medikamenteneinnahme, und das schon nach wenigen Sitzungen.
  • Kombinierte kognitiv-verhaltenstherapeutische Gruppenprogramme: Die Programme gelten als besonders wirkungsvoll und umfassen die Psychoedukation, Schlafhygiene, Entspannungstechniken und kognitive Techniken.

Bei einer Insomnie, die aufgrund einer anderen Krankheit besteht, müssen Sie neben den Schlaf­pro­ble­men auch die eigentliche Ursache behandeln lassen. Wenn der Grund für die Schlaf­störung beispiels­weise eine obstruktive Schlafapnoe ist, müssen Sie gegebenen­falls eine entsprechende Atem­maske tragen, damit sich die Beschwerden bessern. Falls es nötig ist, stehen zur Behandlung von Insomnien mehrere Arznei­mittel zur Verfügung, die die behan­delnde Ärztin oder der behandelnde Arzt verschreiben kann.

Zusammenfassung

  • Bei einer chronischen Insomnie kann die betroffene Person nicht ein­schlafen, nicht durch­schlafen und/oder wird morgens vorzeitig wach
  • Ein- und Durchschlafstörungen können eine eigen­ständige Erkrankung sein oder aber auch ein Symptom einer anderen Grunderkrankung. Faktoren wie eine bestehende Schlaf­apnoe, Stress, Depressionen, Lärm oder Medika­mente können die Ursache sein
  • Die Ärztin/der Arzt kann eine Insomnie häufig mittels eines Schlaftage­buches feststellen
  • Maßnahmen zur Schlafhygiene können bei einer chronischen Insomnie helfen. Darüber hinaus stehen besondere psycho­logische und psycho­thera­peutische Verfahren bei der Behand­lung zur Verfügung
  • Medikamentöse Schlafmittel sollten Sie nur in Absprache mit der Ärztin/dem Arzt einnehmen

 

Letzte Aktualisierung: Juli 2023

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