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Wechseljahre

Mögliche Beschwerden in den Wechsel­jahren

Etwa jede dritte Frau fühlt sich während der Wechseljahre nicht anders als zuvor. Ein weiteres Drittel aller Frauen erlebt Phasen mit lästigen, aber nicht sehr starken Beschwerden. Von wirklich belastenden Begleit­erschei­nungen berichtet ebenfalls ein Drittel. Wie Frauen ihre Wechsel­jahre erle­ben, hängt von vielen unter­schied­lichen Faktoren ab. Dabei ist wichtig zu wissen: Die Wechsel­jahre fallen zeitlich mit einer Lebensphase zusammen, in der auch allgemeine Folgen des Älter­werdens spürbar werden. Entsprechend werden Beschwerden wie Stimmungs­schwankungen oder Schlafprobleme, die in dieser Lebensphase auch bzw. vermehrt auftreten, in direkte Verbin­dung mit den hormonellen Veränderungen während der Wechsel­jahre gebracht. Neu und weithin unbe­kannt ist allerdings, dass diese und andere Beschwerden nach aktuellem Forschungsstand nicht direkt durch die hormonellen Veränderungen verursacht werden. Die aktuelle Studienlage ergibt vielmehr, dass einzig Hitze­wallungen ein für die hormonellen Veränderungen der Wechsel­jahre spezifisches Symptom sind. Andere Beschwerden können sich wiederum hieraus ergeben: Wenn Hitzewallungen den Schlaf empfindlich stören, kann dies die nächtliche Erholung beeinträchtigen, mit vielen möglichen Folgen wie Abgeschlagen­heit, Leistungsverlust und Stimmungs­schwan­kungen.

In der Zeit der Wechseljahre nehmen viele Frauen ihren Körper anders und meist aufmerksamer wahr als in der Zeit davor. Wer wegen neu auftretender Symptome beunruhigt ist, sollte mit einer Ärztin oder einem Arzt besprechen, ob es einen Zusammenhang mit der Hormon­umstel­lung gibt.
 

Hitzewallungen und Schweißausbrüche

Etwa jede zweite Frau berichtet von so genannten Hitzewallungen während der Wechseljahre. Nicht alle erleben sie als störend. Die Ursachen der Hitzewallungen sind noch nicht genau erforscht.

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Hitzewallungen werden manchmal auch „aufsteigende“ oder „fliegende“ Hitze genannt. Es handelt sich dabei um Wärmeempfindungen, die sich meist auf den Oberkörper beschränken. Sie kündigen sich nur selten an, sondern treten oft plötzlich auf. Sie beginnen meist in Höhe der Brust und „wallen“ über den Hals und das Gesicht bis auf die Kopfhaut. Auch in die Schultern und in die Arme kann sich das plötzliche Wärmegefühl ausdehnen. Dieses Wärmeempfinden dauert unterschiedlich lange, meist nur einige Sekunden, selten länger als fünf Minuten.

Hitzewallungen können mit größeren Pausen auftreten, beispielsweise können zwischen einzelnen Wallungen Tage oder auch Wochen vergehen. Manche Frauen berichten aber auch von mehreren Episoden pro Stunde und in selteneren Fällen von bis zu dreißig innerhalb eines Tages.

Manchmal ist das Wärmegefühl mit Hautrötungen verbunden. Solche Rötungen können aus kleineren Hautflecken bestehen, aber auch größere Flächen bedecken. Oft kann erst ein Blick in den Spiegel klären, ob die Rötungen so sichtbar sind, wie die Wärme spürbar ist.

Manche Hitzewallungen gehen mit Schweißausbrüchen einher. Der Schweiß, der aus den Hautporen aus­tritt, kann sich mit kleinen Feuchtig­keits­tröpfchen bemerkbar machen. Manchmal zeigt er sich aber auch in solchen Mengen, dass Haare, Kleidung oder auch Bettwäsche regelrecht durchnässt werden. Unab­hängig von solchen Schweißausbrüchen kann auf die Hitzewallung ein Fröstelgefühl folgen.

Für den Umgang mit Hitzewallungen im Alltag gibt es viele Tipps:

  • Mit passender Kleidung lassen sich Hitzewallungen besser ertragen. Der „Zwiebel-“ oder „Lagen-Look“ aus mehreren Schichten erlaubt, Kleidungsteile schnell an- oder abzulegen.
  • Funktionsfasern, wie sie bei Sportwäsche zum Einsatz kommen, nehmen Schweiß besser auf.
  • Mit einem Fächer lässt sich kühlende Luft zufächeln; ein leichter Schal oder ein Schultertuch helfen gegen das Frösteln.
  • Bei nächtlichen Schweißausbrüchen helfen bereitliegende Handtücher oder frische Bettwäsche, um mögliche Schlafunterbrechungen kürzer zu halten.
  • Zu Beginn einer Wallung kann es helfen, kaltes Wasser über die Handgelenke laufen zu lassen.

Ernährungsumstellungen können unter Umständen helfen, Hitzewallun­gen zu reduzieren. Dazu gehört das Weglassen von z.B. schwarzem Tee, Zigaretten, Kaffee, scharfen Gewürzen und Alkohol. Bei einigen Frauen helfen auch regel­mäßige Bewegung und Sport. Körper­liche Aktivität wirkt sich unter anderem positiv auf das Herz-Kreislauf-System aus. Darüber hinaus kann Sport helfen, den Kopf frei zu bekommen und nicht mehr an mögliche Beschwerden zu denken. Auch Ent­spannungsübungen wie Yoga oder Meditation können hilfreich sein, insbesondere wenn Stress, bei­spiels­weise am Arbeitsplatz, dazu beiträgt, Hitzewallungen auszulösen. Was im Umgang mit Hitzewallungen letztlich hilft, muss jede Frau für sich herausfinden.

Frauen, die sehr unter Hitzewallungen oder Schweißausbrüchen leiden, sollten mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt besprechen, ob ihnen Hormon- oder pflanzliche Präparate helfen können.

Betroffene Frauen sollten versuchen, die Hitzewallungen möglichst gelassen zu nehmen. Werden sie nämlich zum verschämten Tabu-Thema, kann es sein, dass Frauen sich in einem regelrechten Teufelskreis wieder­finden, bei dem die Angst vor der nächsten Wallung diese mit auslöst.

Herzklopfen und Schwindelgefühle

Hitzewallungen bewirken bei manchen Frauen heftiges Herzklopfen, andere berichten von Schwindel­gefüh­len. Treten diese Symptome nur zusammen mit den Wallungen auf, sind sie meist harmlos. Ansonsten sollte eine Ärztin bzw. ein Arzt klären, ob weitere Untersuchungen erforderlich sind.
 

Stimmungsschwankungen und emotionale Stabilität

Die Wechseljahre sind mit hormonellen Veränderungen verbunden – und Hormone beein­flussen die Gefühlswelt. Zudem ändern sich in der Lebensphase, in denen Frauen die Wechsel­jahre erleben, oft auch andere Lebensumstände. Daher können in den Wechseljahren häufiger Stimmungs­schwan­kungen auf­treten.

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Manchmal fallen die körperlichen Veränderungen mit allgemeinen Veränderungen im Leben zusammen, beispiels­weise in Partnerschaft, Familie oder Beruf. Dann können die Heraus­forderungen als so groß empfun­den werden, dass manche Frauen Wut und Zorn oder auch Ängstlichkeit und Sorge erleben. Wer die Zeichen des Älterwerdens als Verlust oder Einschränkung erlebt, wer sich um die eigene Attraktivität sorgt, kann Gefühle wie Unzufriedenheit, Gereiztheit, Enttäuschung und Traurigkeit entwickeln.

Depressionen kommen in den Wechseljahren genauso häufig vor wie in anderen Lebens­abschnitten. Allerdings haben Frauen, die bereits früher Depressionen erlebt haben, während der Wechseljahre ein erhöh­tes Risiko für das erneute Auftreten von Depressionen.

Wer leichte Stimmungsschwankungen ausgleichen möchte, kann sich mit pflanzlichen Wirkstoffen wie Johanniskraut helfen. Depressionen sollten auch in den Wechsel­jahren ernst genommen werden. Haus­ärztin­nen und Hausärzte, Fachärztinnen und -ärzte sowie Psychotherapeutinnen und Psycho­therapeuten können bei Bedarf vielfältige Unterstützung verordnen. Wichtig: Hormon­behandlungen helfen bei Depres­sionen nicht. Wenn die Stimmungs­schwan­kungen allerdings mit dauerndem Schlafmangel wegen starker Hitze­wallungen zusammen­hängen, kann der Einsatz von Hormonen sinnvoll sein, um so für einen besseren Schlaf zu sorgen.

Die Zeit der Wechseljahre kann auch als Chance betrachtet werden,

  • um sich in dieser Phase des Wandels verstärkt auf sich zu besinnen.
  • stärker auf sich selbst und das eigene Wohlbefinden zu achten.
  • neue Pläne zu entwickeln und in den Veränderungen nicht nur Risiken, sondern auch Potentiale zu sehen.

 

Schlafstörungen

Ganz grundsätzlich treten Schlafstörungen mit zunehmendem Lebens­alter häufiger auf. An den hormo­nellen Veränderungen während der Wechseljahre liegt das jedoch nur indirekt. Denn die häufigste Ursache für Ein­schlaf- oder Durchschlafstörungen, die mit den Wechsel­jahren zusammenhängen, sind Schweiß­ausbrüche, die mit Hitzewallungen verbunden sind.

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Die Schweißausbrüche können unterschiedlich stark sein. Meist reicht es, ein saugfähiges Handtuch griff­bereit zum Abtrocknen neben das Bett zu legen. Bei sehr starkem Schwitzen kann es sinnvoll sein, sich ent­sprechende (Ersatz-) Bettwäsche vorzubereiten, um so nasse Laken schnell wechseln und dann schneller wieder einschlafen zu können.

Auch ein starkes Herzklopfen, das einige Frauen bei den Hitze­wallungen bemerken, kann das Ein- oder Durch­­schlafen erschweren. Für manche Frauen erschwert auch eine Blasenschwäche den erholsamen Nacht­schlaf, wenn sie nachts zur Toilette müssen. Für einige Frauen sind es die Gedanken, die sie sich um das Älterwerden machen, oder Sorgen vor der Zukunft, die die Nachtruhe beeinträchtigen.

Manchmal hilft es den betroffenen Frauen, ihren Lebensstil zu verän­dern. Beispielsweise kann verstärkte körperliche Aktivität, wie ein Abendspaziergang, die Nachtruhe fördern. Auch Einschlafrituale und natürliche Hausmittel wie Baldrian oder Hopfen können helfen.
 

Blasenschwäche

Frauen in den Wechseljahren berichten gelegentlich von zunehmender Blasenschwäche. Doch die Ur­sachen für Inkontinenz (Harnträufeln, unwillkürlicher Urinabgang bei körperlicher Belas­tung, manchmal schon beim Lachen, Niesen oder Husten) oder eine Reizblase (spontaner, starker Harndrang bei wenig gefüllter Blase) liegen nur selten in den hormonellen Veränderungen.

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Allerdings werden wegen des fehlenden Östrogens die Schleim­häute dünner und empfindlicher – auch in der Blase und den Harnwegen. Damit sind sie weniger gut gegen Infektionen geschützt. Fehlendes Östro­gen schwächt auch Binde­gewebe, Schließ­muskel und Beckenbodenmuskulatur.

Eine östrogenhaltige Creme kann die Harninkontinenz bessern und auch vor wieder­keh­renden Blasen­ent­zündungen schützen. Eine systemische Hormonbehandlung, also mit Hormontabletten oder -pflastern, kann eine Inkontinenz dagegen eher verschlechtern.

Hauptursache der Blasenbeschwerden sind altersbedingte Veränderungen des Beckenbodens sowie Sen­kungen von Blase und Gebärmutter. Sie betreffen vor allem, aber nicht nur, Frauen, die Kinder geboren haben.

Das beste Mittel gegen Probleme des Beckenbodens ist eine spezielle Gymnastik (Beckenbodentraining), über die Ärztinnen und Ärzte informieren können. Bei starker Blasenschwäche kann auch ein operatives Anheben von Blase und Harnröhre helfen.

Scheidentrockenheit

Wenn die Östrogenproduktion sich verringert, werden bei vielen Frauen die Schleimhäute im Genitalbereich dünner, trockener und damit empfindlicher. Dann kann es dort zu Juckreiz oder Schmerzen kommen. Eine zu trockene Vagina kann den Geschlechtsverkehr erschweren, er kann sogar schmerzhaft werden.

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Für die meisten Frauen gilt auch in den Wechseljahren: Sexuelle Erregung und Aktivität fördern das Feucht­werden der Scheide. Wenn das manchmal etwas länger als gewohnt dauert, helfen entsprechende Gleit­mittel.

Bei Trockenheit im Genitalbereich haben sich Cremes und Zäpfchen mit dem Wirkstoff Östriol bewährt.

Gewichtszunahme

Manche Frauen bemerken während der Wechseljahre, dass sich ihre Körperform verändert und sie z. B. an Bauch, Taille und Brüsten runder werden. Die Ursachen liegen meist im Energieverbrauch des Körpers. Denn dieser sinkt mit zunehmendem Alter.

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Bleibt die Gewichtszunahme moderat, kann sich dies in den Wechseljahren positiv auswirken. Denn Fett­ge­webe produziert Östrogene und diese können einige Wechseljahresbeschwerden reduzieren.

Da starkes Übergewicht das Risiko für Diabetes mellitus Typ 2, Bluthochdruck und Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems erhöht, sollte eine starke Gewichtszunahme vermieden werden.

Durch Bewegung und Sport sowie eine ausgewogene Ernährung können Frauen viel dazu beitragen, ihr Gewicht zu regulieren.

Haut und Haare

Manche Frauen bemerken in der Zeit der Wechseljahre, aber auch noch danach, Veränderungen an Haut und Haaren. Das hängt mit dem Älterwerden zusammen und betrifft Frauen wie Männer.

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So erleben einige Frauen ihre Haut, im Gesicht und am ganzen Körper, als trockener und weniger straff. Solche Verän­derungen können hormonelle Ursachen haben, denn mit dem sinkenden Östrogen kann die Haut weniger Feuchtigkeit speichern. Ein Wechsel der Pflege­produkte kann das Hautgefühl durchaus verbessern.

Manche Frauen stellen fest, dass ihr Haupthaar dünner wird – andere beobachten das Gegenteil. Weil sich in den Wechseljahren das Verhältnis von männ­lichen und weiblichen Hormonen verändert, kann es sein, dass einige Frauen im Gesicht eine stärkere Behaarung („Damenbart“) entwickeln.

Zusammenfassung

  • Für zwei Drittel der Frauen verlaufen die Wechseljahre problem­los oder ohne große Beeinträchti­gun­gen. Etwa jede dritte Frau berichtet von belastenden Begleit­erschei­nungen während der Wechsel­­jahre
  • Die Wechseljahre fallen in eine Lebensphase, in der das Älter­werden spürbar wird und viele Umbrüche stattfinden. Nicht alle Beschwerden wie Stimmungs­schwan­kungen oder Schlaf­pro­bleme lassen sich direkt auf hormo­nelle Veränderungen zurückführen. Einzig Hitzewallungen sind ein spezifisches Symptom für die hormonellen Veränderungen
  • Eine Ernährungsumstellung oder spezielle Kleidung können bei Hitzewallungen hilfreich sein. In manchen Fällen können auch Hormon- oder pflanzliche Präparate helfen
  • Während der Wechseljahre können Herzklopfen, Scheiden­trocken­heit sowie Blasen­schwäche auftreten. Auch eine Gewichts­zunahme, trockene Haut und dünner werdendes Haar sind möglich
  • Psychi­sche Beschwerden während der Wechsel­jahre können Stimmungs­schwan­kungen und Schlafstörungen sein

 

Letzte Aktualisierung: September 2023

Hilfe bei Wechsel­jahres­beschwer­den

Nicht wenige Frauen haben mit den Wechseljahren zu kämpfen. Eine Hormon­­ersatz­­thera­pie kommt meist nur zum Einsatz, wenn der Leidens­druck sehr hoch ist. Alternative Hilfe – meist pflanzlicher Natur – gibt es aus der Apotheke.

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