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Wechseljahre

Mögliche Erkrankungen rund um die Wechseljahre

Die Wechseljahre sind eine natürliche Phase im Leben von Frauen. Die Verän­de­rungen, die mit ihnen einher­gehen, sind daher meist nicht als Symptome einer Erkran­kung zu verstehen. Oft sind sie einfach nur die natür­lichen Folgen des Älterwerdens.

Dennoch kann es mit den hormonellen Umstellungen zu Veränderungen kommen, in deren Folge das Risiko für bestimmte Erkrankungen steigt.
 

Osteoporose

Bei der Osteoporose verändert sich die Struktur der Knochen. Spätestens ab etwa dem 40. Lebensjahr beginnt ein langsamer Abbau, bei dem die Knochen an Festigkeit und Elastizität verlieren.

Von einer Osteoporose sprechen Fachleute, wenn die Knochendichte einen bestimmten Wert unter­­schreitet. Dann können Knochen schon bei geringem Anlass brechen. Für Frauen ab ca. 50 Jahren steigt das Risiko von Knochenbrüchen, besonders im Bereich der Wirbelsäule und der Ober­schenkel. Der Abbau der Knochen­­dichte hat mit den hormonellen Umstellungen zu tun, aber auch familiäre Vorbelas­tungen und manche Medikamente begünstigen die Osteoporose.

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Messen lässt sich die Knochendichte mit einer speziellen Röntgen­unter­suchung, der Dual Energy X-ray Absorp­tiometry, kurz DXA. Daneben können auch Ultraschalluntersuchungen (QUS) oder eine Computer­tomo­graphie (QCT) eingesetzt werden. Diese Messungen sind allerdings nur in bestimmten Situa­tionen sinnvoll, sie gehören nicht zur Routine­unter­suchung.

Vorbeugen können Frauen der Osteoporose durch regelmäßige Bewegung, vor allem bei Tageslicht, und gesun­de Ernährung mit ausreichend Kalzium und Vitamin D. Radfahren und Walken stärken die Knochen, Tabak- und Alkoholkonsum beschleunigen hingegen den Knochenabbau.

Krebserkrankungen

Viele Krebserkrankungen hängen ganz generell mit dem Älterwerden zusammen, da mit zunehmendem Lebensalter das Risiko für die meisten Krebserkrankungen steigt. Unmittelbar auf die Wechsel­jahre lassen sich Krebserkrankungen bei Frauen nicht zurückführen. Einen großen Einfluss auf die Krebsentstehung hat hingegen ein grund­sätzlich vermeidbarer ungesunder Lebensstil (Tabak-, Alkohol­konsum, Bewegungs­mangel, Über­gewicht und unausgewogene Ernäh­rung). Deutsche Statistiken zu Krebs­­erkran­­kungen zei­gen für Frauen, dass ihr Brustkrebs-Risiko zwischen 45 bis etwa 65 Jahren ansteigt, dass aber auch ältere Frauen über 65 Jahre von Brustkrebs betroffen sind.

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Früherkennung

Eine regelmäßige Selbstuntersuchung der Brüste bleibt also auch während und nach den Wechseljahren wichtig. Zudem erhalten alle Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren alle zwei Jahre eine Einla­dung zum Mammographie-Screening, eine Röntgen-Reihen­unter­suchung zur Brust­­krebs­­früh­­erken­­nung. Eine Entscheidungshilfe mit wichtigen Informationen, die der Einladung beigefügt ist, soll die Frauen dabei unter­stützen, eine Entscheidung für oder auch gegen eine Teilnahme am Mammographie-Screening zu treffen.
Bei Frauen mittleren Alters, also rund um die Menopause, ist auch Gebär­­mutter­­hals­­krebs eine häufigere Krebsart. Seit Januar 2020 infor­mieren die gesetzlichen Krankenkassen alle fünf Jahre die Frauen zwi­schen 20 und 65 Jahren per Brief über die Untersuchungen zur Gebär­­mutter­­­hals­­krebs­­früh­­erken­nung.
Bei älteren Frauen treten neben Brustkrebs auch Darmkrebs und Lungen­krebs am häufigsten auf. Seit Juli 2019 informieren die gesetz­lichen Krankenkassen alle fünf Jahre die Frauen zwischen 50 und 65 Jahren per Brief über die Unter­suchungen zur Früherkennung von Darmkrebs. Eine etablierte Methode zur Früh­erken­nung von Lungenkrebs gibt es derzeit noch nicht.
 

Vorbeugung

Eine Hormontherapie kann das Risiko für bestimmte Krebs­erkran­­kun­gen wie Brust­krebs, Eier­stock­krebs und Krebs der Gebär­mutter­schleim­haut erhöhen. Aus diesem Grund sollten Frauen gemein­sam mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt Nutzen und Risiken einer Hormon­behand­lung immer gegeneinander abwägen. Grund­sätzlich gilt: Je geringer die benötigte Dosis ist und je kürzer die Behand­lung dauert, desto geringer ist das Risiko für unerwünschte Folgen.

Gefäß- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall

Im Laufe des Lebens altern auch die Gefäße. Beispiels­weise können sich in den Arterien Fett und Kalk abla­gern und die Gefäßwände ihre Elastizität verlieren. Verstopfte Adern erhöhen das Risiko für koronare Herzerkrankungen bis zum Herzinfarkt. Auch ein Schlaganfall kann Folge von verstopften Adern sein.

Östrogene können die Gefäße schützen, indem sie den Anteil des HDL-Cholesterins im Blut erhöhen. Dieses HDL (High Density Lipoprotein) kann über­schüssiges Fett in den Blutgefäßen aufnehmen und in die Leber abtransportieren.

Vor den Wechseljahren senken die Östrogene den Blutdruck von Frauen und verringern damit das Risiko beispiels­weise für einen Herz­infarkt. Mit der Menopause verschwindet dieser schützende Effekt.

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Eine gesunde Lebensweise mit ausreichend Schlaf, Bewegung und ausgewogener Ernährung kann den fehlenden Schutz der Gefäße durch die Östrogene ausgleichen. Ebenso dient der Verzicht auf Substanzen, die den Blut­druck erhöhen, vor allem Tabak und Alkohol, der Gefäßgesundheit.

Vorsorge- und Früherken­nungs­unter­suchungen

Viele Krankheiten, vor allem bestimmte Krebsarten, führen erst relativ spät zu Symptomen. Sie werden daher häufig erst diagnostiziert, wenn sie bereits fortgeschritten sind. Vorsorge- und Früh­erken­nungs­untersuchungen dienen dazu, mögliche Gesund­heits­probleme zu erkennen und frühe Krank­heits­stadien zu entdecken, bevor sie sich bemerk­bar machen und Beschwer­den verursachen.

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Auch für Frauen in den Wechseljahren empfiehlt sich daher, sich über die Angebote der Krankenkassen zur Früherkennung von Erkran­kungen zu informieren und über eine Inanspruchnahme nachzudenken:

  • Da mit der Menopause die Familienplanung abgeschlossen ist, halten viele Frauen den regel­mä­ßigen Besuch in der gynä­ko­lo­gischen Praxis für entbehrlich. Dennoch ist es ratsam, weiterhin regel­mäßig zur gynä­ko­logischen Unter­suchung zu gehen, dort die Brust abtasten und auch den Gebär­mutter­hals untersuchen zu lassen.
    Seit Januar 2020 erhalten alle gesetzlich versicherten Frauen im Alter von 20 bis 65 Jahren von ihren Kranken­kassen alle fünf Jahre einen Brief mit genauen Informationen zu den Unter­suchungs­mög­lich­keiten bei der Früh­erken­nung von Gebär­mutter­hals­krebs. Frauen ab dem Alter von 35 Jah­ren wird ein verbessertes Früh­erken­nungs­programm angeboten. Statt des jährlichen Zell­ab­striches am Muttermund erfolgt nun alle drei Jahre eine Kombi­na­tions­unter­suchung bestehend aus einem zytologischen Abstrich und einem HPV-Test (Test auf Humane Papillomviren). Ein vom Gebär­mutter­hals entnommener Abstrich wird hierbei sowohl auf HP-Viren als auch auf Zell­ver­ände­rungen unter­sucht. Je nach Ergebnis können sich weitere Unter­suchungen anschließen: eine weitere Ko-Testung oder eine Kolposko­pie (Spie­gelung des Mutter­mundes). Unab­hängig von dieser Neuor­ganisation können Frauen wie bisher jedes Jahr eine klinische gynäkologische Tast-Unter­suchung (Brüste, Unter­leib) in Anspruch nehmen, soweit diese nicht bereits im Rahmen des Programms erfolgt ist.
  • Frauen im Alter von 50 bis 69 Jahren werden außerdem alle zwei Jahre zu einem Mammographie -Screening eingeladen, um mög­li­chen Brustkrebs mittels Röntgenaufnahmen frühzeitig entdecken zu können. Über Vor- und Nachteile des Screenings informiert eine Broschüre, die der Einladung beiliegt.
  • Frauen ab 50 Jahren können an den regelmäßig vorgesehenen Untersuchungen im Rahmen der Darm­krebs­früh­erken­nung teilnehmen. Seit Juli 2019 erhalten gesetzlich versicherte Frauen im Alter von 50 bis 65 Jahren von ihren Kranken­kassen alle fünf Jahre einen Brief mit genauen Infor­matio­nen zu den Unter­suchungs­mög­lich­keiten bei der Früh­erken­nung von Darmkrebs: Zwischen 50 und 54 Jahren ist eine jährliche Untersuchung auf Blut im Stuhl möglich. Ab 55 Jahren können Frauen alle zwei Jahre eine Untersuchung auf Blut im Stuhl oder zwei Darmspiegelungen im Abstand von mindestens 10 Jahren vornehmen lassen.
  • Außerdem haben Frauen ab dem Alter von 35 Jahren alle zwei Jahre Anspruch auf eine Unter­su­chung zur Früh­erken­nung von Hautkrebs. Hierbei untersucht die Ärztin oder Arzt die gesamte Haut­ober­fläche mit dem bloßen Auge sorgfältig auf schwarzen und bestimmte Formen von weißem Hautkrebs. Verdäch­tige Hautstellen werden von einer Hautärztin oder einem Hautarzt weiter abgeklärt.
  • Ab dem Alter von 35 Jahren können Frauen alle drei Jahre einen Gesundheits-Check-up durch­führen lassen. Beim Check-up werden gesund­heit­liche Risiken erfasst, eine körperliche Unter­suchung durch­geführt und eine Blut- und Urin­probe unter­sucht. Auf dieser Grund­lage gibt die Ärztin oder der Arzt Präventions-Em­pfeh­­lun­gen zum Beispiel für Kurse zur Bewe­gung, Ernäh­rung oder Stress­be­wältigung, um bei­spiels­wei­se Herz-Kreis­lauf-Erkran­kungen oder einen Diabetes mellitus Typ 2 zu vermeiden.

Die Kosten für die Unter­suchungen tragen die Krankenkassen. Ob Sie die Angebote in Anspruch nehmen, ist Ihre persönliche Entscheidung.

Zusammenfassung

  • Veränderungen, die mit den Wechseljahren einhergehen, sind oft die natürlichen Folgen des Älter­werdens. Dennoch kann es durch die hormonellen Umstellungen zu Veränderungen kommen, in deren Folge das Risiko für bestimmte Erkran­kungen steigt
  • Spätestens ab etwa dem 40. Lebensjahr beginnt ein lang­samer Abbau Knochen, der zur Osteoporose führen kann. Frauen können einer Osteoporose durch regel­mäßige Bewe­gung und kalzium­reiche Er­näh­­rung vorbeugen
  • Viele Krebserkrankungen hängen allgemein mit dem Älterwerden zusammen. Bei Frauen im Meno­pau­senalter treten häufiger Brustkrebs und Gebärmutterhalskrebs auf. Unmittelbar auf die Wechsel­jahre lassen sich Krebs­erkran­kungen bei Frauen aber nicht zurück­führen
  • Vor den Wechseljahren verringern Östrogene das Risiko unter anderem eine koronare Herzerkran­kun­g und einen Herzinfarkt. Mit der Menopause verschwindet dieser schüt­zen­de Effekt. Eine gesunde Lebens­weise mit aus­rei­chend Schlaf, Bewegung und ausgewogener Ernährung kann den fehlenden Schutz der Gefäße durch die Östrogene ausgleichen
  • Viele Krankheiten, vor allem bestimmte Krebsarten, führen erst relativ spät zu Symptomen. Vorsorge- und Früher­kennungs­unter­suchungen dienen dazu, mögliche Gesund­heits­risken zu erkennen und frühe Krank­heits­sta­dien zu entdecken, bevor diese Probleme machen. Auch für Frauen in den Wechsel­­jahren empfiehlt es sich daher, sich mit den Ange­boten zur Früh­erken­nung von Erkran­kungen zu befassen

 

Letzte Aktualisierung: September 2023

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