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Harndrang und Unterleibsschmerzen richtig deuten

Andauernde, heftige Schmerzen im Unterleib und ein ständiges Druckgefühl in der Blase können verschie­dene Ursachen haben: Harnwegsinfektionen, Prostataentzündung, Reizblase… Es kann aber auch eine Interstitielle Zystitis dahinterstecken, eine nicht bakterielle Entzündung der Blase. Die Erkrankung ist selten und wird daher oft jahrelang nicht erkannt. Ein paar typische Symptome gibt es aber doch.

Auf den Zeitpunkt kommt es an
Betroffene beschreiben die Schmerzen bei Interstitieller Zystitis meist als schneidend, stechend oder glühend. Sie können ins Becken und in den Rücken ausstrahlen. Das charakteristischste Merkmal ist aber der Zeitpunkt ihres Auftretens: Besonders quälend ist die Phase der Blasenfüllung, das heißt die Zeit vor dem Toilettengang. Nach kurzer Erleichterung durch das Wasserlassen beginnen die Schmerzen ungefähr eine halbe Stunde später aufs Neue. Im Gegensatz dazu kommt es bei einer bakteriellen Blaseninfektion und bei Prostataentzündung vor allem unmittelbar während des Wasserlassens zu einem schmerzhaften Brennen.

Unvorstellbare Ausmaße
Ein häufiger, teilweise überfallartiger Harndrang ist sowohl für die überaktive Blase als auch für die Prostata­entzündung typisch. Bei der Interstitiellen Zystitis ist das auch so, allerdings können Blasendruck und Harndrang für Außenstehende kaum vorstellbare Ausmaße annehmen: Kaum verlassen die Betrof­fenen die Toilette, baut sich schon wieder ein Blasendruck auf. Bis zu 60 Toilettengänge am Tag sind bei Patienten mit Interstitieller Zystitis keine Seltenheit. Hinzu kommt oft eine hohe Ausprägung des nächt­lichen Harndrangs. Müssen Menschen mit Blasenschwäche zwei- oder dreimal nachts raus, so kann das bei der Interstitiellen Zystitis unter Umständen jede halbe Stunde notwendig sein. Dabei bringen die Toilettengänge kaum Erleichterung. Es kommen immer nur wenige Tropfen Urin, während der Harndrang und die Schmerzen bestehen bleiben. Viele Patienten mit Interstitieller Zystitis leiden daher an massivem Schlafmangel.

Wenn bewährte Behandlungsmethoden nicht helfen
Selbst hartnäckige und wiederkehrende bakterielle Blaseninfekte können in der Regel gut mit Antibiotika behandelt werden, die meist schnell anschlagen. Zur unterstützenden und vorbeugenden Therapie nehmen viele Patienten D-Mannose ein. Bleiben die Blasenbeschwerden trotz einer Behandlung mit Antibiotika und D Mannose bestehen, ist das ein Hinweis auf eine Interstitielle Zystitis.

Um die Interstitielle Zystitis bekannter zu machen und zu einer besseren Früherkennung beizutragen, bietet der Bundesverband für Gesundheitsinformation und Verbraucherschutz die Broschüre „Chronischer Blasenschmerz/Interstitielle Zystitis“ an. Dort erfahren Interessierte zum Beispiel, mit welchen weiteren Erkrankungen die Interstitielle Zystitis vor allem zu Beginn leicht verwechselt wird. Die Broschüre kann kostenlos angefordert oder von der Website www.bgv-blasenschmerzen.de heruntergeladen werden. Bestelladresse: BGV e.V., Heilsbachstraße 32, 53123 Bonn. Ausführliche Informationen zu Krankheitsbild, Diagnose und Behandlung der Interstitiellen Zystitis bietet auch die neue Website www.blase-und-ic.de.

Zitiert nach einer Pressemitteilung des Bundesverbandes für Gesundheitsinformation und Verbraucherschutz vom 16.04.2020

Weitere Informationen zur Blasenentzündung finden Sie im Frauengesundheitsportal