Sexuelle Gesundheit - Sexuell übertragbare Infektionen
Hepatitis
Manche Leberentzündungen werden von Viren ausgelöst, die sich auch bei sexuellen Handlungen übertragen lassen. Diese Viren tragen unterschiedliche Buchstaben, so dass beispielsweise von einer Hepatitis A, B oder C gesprochen wird – oder kurz von HAV, HBV und HCV. Alle drei Infektionen sind weltweit sehr verbreitet. In Deutschland sind Frauen seltener betroffen als Männer.
Übertragung und Anzeichen
Vor allem Hepatitis B wird durch Sex weitergegeben. Für manche Ansteckungen insbesondere mit Hepatitis A sind bereits mangelnde Hygiene-Maßnahmen ausreichend, weil sich die Erreger über so genannte Schmier- und Kontaktinfektionen ausbreiten. Für eine HCV-Infektion wird besonders der Kontakt mit Blut, beispielsweise durch kleinere Verletzungen beim Sex, verantwortlich gemacht.
Die Infektionen wirken sich für Frauen und Männer jeweils sehr ähnlich aus. Bei einer Infektion mit Hepatitis A können sich Fieber, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Appetitlosigkeit einstellen. Darüber hinaus kann es zu einer so genannten Gelbsucht kommen. Infektionen mit Hepatitis B und C verlaufen häufig ohne Symptome. Vor allem eine Hepatitis-C-Infektion kann chronisch werden und zu Leberzirrhose und Leberkrebs führen.
Diagnose und Behandlung
Um eine Infektion mit Hepatitis A, B oder C festzustellen, wird das Blut auf entsprechende Antikörper untersucht. Ab Oktober 2021 können sich Frauen ab dem vollendeten 35. Lebensjahr im Rahmen des Gesundheits-Check-up einmalig auf Hepatitis B und Hepatitis C testen lassen. In einer Übergangsphase können anspruchsberechtigte Frauen, die innerhalb der letzten drei Jahre einen Check-up in Anspruch genommen haben, den Test auf Hepatitis B und C bis Ende 2023 unabhängig vom Gesundheits-Check-up durchführen lassen. Infektionen mit Hepatitis B und C verlaufen häufig ohne Symptome. Ziel der Tests ist es, unentdeckte Infektionen zu erkennen und frühzeitig zu behandeln.
Infektionen mit HAV und HBV heilen oft von alleine wieder aus und werden nicht medikamentös behandelt. In den meisten Fällen besteht nach Ausheilen der Erkrankung nicht das Risiko einer Wiederansteckung. In bis zu 10 Prozent der Fälle kann eine Infektion mit Hepatitis B jedoch chronisch werden. Dann ist eine medikamentöse Therapie erforderlich.
Viele HCV-Infektionen sind inzwischen durch antivirale Medikamente heilbar; allerdings besteht die Möglichkeit, sich bei entsprechendem Risiko erneut zu infizieren.
Prävention
Vor den Hepatitiden A und B schützt am besten eine Impfung. Nach Kontakt mit dem Erreger HAV kann zudem ein Immunglobulin gegeben werden. Für Hepatitis C gibt es bislang noch keinen Impfstoff. Die Verwendung von Männer- und Frauenkondomen kann das Risiko einer Infektion verringern.
Schwangerschaft
Im Zusammenhang mit den Vorsorgeuntersuchungen werden alle schwangeren Frauen auf Hepatitis B getestet. Im Fall eines positiven Testergebnisses wird das Kind nach der Geburt geimpft. HCV kann ebenfalls auf das Kind übertragen werden. Das Risiko dafür ist relativ gering, steigt jedoch an, wenn die werdende Mutter zusätzlich eine HIV-Infektion hat.
Zusammenfassung
- Virus-Infektionen mit Hepatitis A, B oder C sind weltweit sehr verbreitet. In Deutschland sind Frauen seltener betroffen als Männer
- Vor allem eine Hepatitis-C-Infektion kann chronisch werden und zu Leberzirrhose und Leberkrebs führen
- Infektionen mit Hepatitis A und B heilen oft von alleine wieder aus. Viele Hepatitis-C-Infektionen sind durch Medikamente heilbar
- Im Rahmen der gesetzlichen Vorsorge werden alle schwangeren Frauen auf Hepatitis B getestet. Bei positivem Testergebnis sollte das Kind nach der Geburt geimpft werden
- Vor einer Infektion mit Hepatitis A und B schützt am besten eine Impfung. Für Hepatitis C gibt es bislang noch keinen Impfstoff. Kondome können das Risiko einer Infektion verringern
Letzte Aktualisierung: Juli 2023
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