Wechseljahre
Wechseljahre
Die Wechseljahre sind eine Phase in der Lebensmitte von Frauen, in der sich ihre natürliche Hormonproduktion umstellt. Dieser Wechsel ist mit mehr oder weniger deutlich wahrnehmbaren körperlichen Veränderungen verbunden: Es kommt immer seltener zum Eisprung, die Regelblutung wird unregelmäßig und bleibt irgendwann ganz aus. Damit endet die Lebensphase, in der Frauen schwanger werden können.
Wie Frauen die Zeit der Wechseljahre erleben, hängt von vielen Faktoren ab: von individuellen Erfahrungen und Erwartungen ebenso wie von körperlichen, gesellschaftlichen und auch familiären Umständen. Eine große Rolle spielen dabei die Erfahrungen mit dem eigenen Körper und meist auch die Haltung zum eigenen Älterwerden, zur Fruchtbarkeit und zur Sexualität.
Statistisch verteilt sich das Erleben von Wechseljahresbeschwerden relativ gleichmäßig: Etwa jede dritte Frau fühlt sich während der Wechseljahre nicht anders als zuvor. Ein weiteres Drittel aller Frauen erlebt in dieser Zeit Phasen mit lästigen, aber nicht sehr starken Beschwerden. Von wirklich belastenden Begleiterscheinungen berichtet ebenfalls ein Drittel.
Bei starken Beschwerden ist es ratsam, medizinisch klären zu lassen, ob die Ursache dafür tatsächlich in der hormonellen Umstellung liegt oder ob es andere Gründe dafür gibt.
Was sind die Wechseljahre?
Mit dem letzten Menstruationszyklus endet die fruchtbare Lebensphase von Frauen. Der Fachbegriff dafür lautet Menopause (aus dem Griechischen „meno“ für Monat und „pausis“ für „Ende“). Die Wechseljahre werden auch Klimakterium genannt. Die meisten Frauen erleben diese hormonelle Umstellung zwischen Mitte 40 und Mitte 50. Da sich der Beginn der Wechseljahre nicht genau bestimmen lässt, werden als durchschnittliche Dauer für die Wechseljahre zumeist fünf bis acht Jahre angenommen. Von vorzeitigen Wechseljahren ist die Rede, wenn die Menopause vor dem vierzigsten Lebensjahr eintritt. Dies kann erbliche Ursachen haben, aber auch Erkrankungen oder die Entfernung der Eierstöcke spielen eine Rolle.
Mögliche Beschwerden in den Wechseljahren
Die Wechseljahre fallen zeitlich mit einer Lebensphase zusammen, in der auch allgemeine Folgen des Älterwerdens spürbar werden. Entsprechend werden Beschwerden wie Stimmungsschwankungen oder Schlafprobleme, die in dieser Lebensphase auch bzw. vermehrt auftreten, in direkte Verbindung mit den hormonellen Veränderungen während der Wechseljahre gebracht. Neu und weithin unbekannt ist allerdings, dass diese und andere Beschwerden nach aktuellem Forschungsstand nicht direkt durch die hormonellen Veränderungen verursacht werden. Die aktuelle Studienlage ergibt vielmehr, dass einzig Hitzewallungen ein für die hormonellen Veränderungen der Wechseljahre spezifisches Symptom sind. Andere Beschwerden können sich wiederum hieraus ergeben: Wenn Hitzewallungen den Schlaf empfindlich stören, kann dies die nächtliche Erholung beeinträchtigen, mit vielen möglichen Folgen wie Abgeschlagenheit, Leistungsverlust und Stimmungsschwankungen.
Mögliche Erkrankungen rund um die Wechseljahre
Veränderungen, die mit den Wechseljahren einhergehen, sind oft die natürlichen Folgen des Älterwerdens. Durch die hormonellen Umstellungen kann dennoch das Risiko für Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems oder Osteoporose steigen. Das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, kann sich durch eine Hormontherapie erhöhen. Auch für Frauen in den Wechseljahren ist es daher empfehlenswert, sich über die Angebote der Krankenkassen zur Früherkennung von Erkrankungen zu informieren und eine Teilnahme in Betracht zu ziehen. Früherkennung dient dazu, mögliche Gesundheitsprobleme zu erkennen und frühe Krankheitsstadien zu entdecken, noch bevor diese sich bemerkbar machen und Beschwerden verursachen.
Linderung von Wechseljahresbeschwerden
Nicht alle Frauen erleben die Zeit der Wechseljahre mit Beschwerden. Doch wenn es Frauen mit der hormonellen Umstellung nicht gut geht, müssen sie das keineswegs untätig erdulden. Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, viele erprobte Tipps und auch medizinische Hilfen. So kann es gerade in den Wechseljahren hilfreich sein, die eigenen Ernährungsgewohnheiten zu überprüfen und an die Veränderungen im Körper anzupassen. Auch regelmäßige Bewegung kann Wechseljahresbeschwerden lindern. Atem- und Yoga-Übungen sowie Meditationstechniken helfen, im Alltag bewusst zu entspannen. Wenn Beschwerden in den Wechseljahren die Lebensqualität beeinträchtigen, können betroffene Frauen eine Hormonbehandlung in Betracht ziehen. Grundsätzlich sind dabei Nutzen und Risiken immer gegeneinander abzuwägen. Je geringer die benötigte Dosis ist und je kürzer die Behandlung dauert, desto geringer ist das Risiko für unerwünschte Folgen. Wirksam gegen Wechseljahresbeschwerden sind auch bestimmte pflanzliche Wirkstoffe. Doch auch diese Mittel können Neben- und Wechselwirkungen haben, daher sollte ihre Einnahme stets medizinisch begleitet werden.
Wohlbefinden in den Wechseljahren
Manche Frauen erleben die Wechseljahre generell als Umbruchzeit. Zu den körperlichen Veränderungen in den Wechseljahren treten manchmal auch seelische Herausforderungen durch das soziale Umfeld, beispielsweise wenn die Kinder ausziehen. Einige Frauen bewerten die Veränderungen als Vorteil und nehmen sich bewusst Zeit, um Pläne für die kommende Lebensphase zu schmieden. Wenn viele Fragen und Herausforderungen, zum Beispiel bei einer Pflegebedürftigkeit der Eltern oder Schwiegereltern, zusammenkommen, sind aber auch Müdigkeit, Konzentrationsmangel und Gedächtnisschwäche keine seltenen Reaktionen. Diese können durch Schlafmangel in Folge von Hitzewallungen noch verstärkt werden. Körperliche Aktivität oder bestimmte Entspannungstechniken können das Wohlbefinden in den Wechseljahren fördern. Ebenfalls kann es hilfreich sein, offen über das eigene Befinden zu sprechen. Die Wechseljahre sollten kein Tabu-Thema sein. Wer sich mit anderen Frauen über deren Erfahrungen austauscht, kann sich selbst stärken. Ebenso hilfreich kann professionelle Unterstützung sein. Auch Sexualität kann zum Wohlbefinden beitragen. Dabei bleibt Empfängnisverhütung auch in den Wechseljahren ein Thema. Erst wenn die Regelblutung mindestens ein Jahr lang ausgeblieben ist, kann eine Frau sicher davon ausgehen, nicht mehr schwanger zu werden. Welche Verhütungsmethode am besten passt, bleibt eine persönliche und sehr individuelle Entscheidung.
Letzte Aktualisierung: September 2023
Organisationen
Das Frauengesundheitsportal bietet zum Thema "Wechseljahre" folgenden Überblick zu:
Daten und Fakten zur Frauengesundheit
Aktuelle Daten und qualitätsgesicherte Fakten rund um Lebenslagen, Gesundheit und Krankheit von Frauen finden Sie im Infoblatt des Frauengesundheitsportals.
Wechseljahre
Die Broschüre der profamilia informiert über körperliche und seelische Veränderungen in den Wechseljahren und gibt Tipps, wie Frauen mit möglichen Beschwerden umgehen können. Sie kann kostenlos beim Bundesverband profamilia bestellt werden.
Wenn Sexualität sich verändert
Die Broschüre der profamilia behandelt grundsätzliche körperliche Veränderungen, die mit dem Älterwerden einhergehen und die Sexualität beeinflussen können.
Interviews mit Expertinnen und Experten
Die Deutsche Menopause Gesellschaft e. V. stellt Interviews mit Expertinnen und Experten zu verschiedenen Themen rund um die Wechseljahre zur Verfügung, z. B. zu Ernährungs- und Lebensumstellung in den Wechseljahren, zu Blutungsstörungen, Scheidentrockenheit und Osteoporose.