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Krebserkrankungen - Brustkrebs

Behandlung

Rechtzeitig erkannt und behandelt, ist Brustkrebs in den meisten Fällen gut heilbar. Heute sterben in Deutschland weniger Frauen an Brust­krebs als noch vor 10 Jahren. Die Heilungs­chancen haben sich durch die Fortschritte in der Behandlung deutlich verbessert, außer­dem wird der Krebs häufiger in einem früheren Stadium erkannt. Nach wie vor ist die Diagnose Brust­krebs für die meisten Frauen dennoch ein Schock. Es ist nicht wichtig, sofort zu behandeln, sondern es kommt darauf an, die optimale Therapie zu finden. Nehmen Sie sich deshalb ausreichend Zeit, sich über die verschie­denen Behand­lungs­möglichkeiten zu informieren.

Je nach den besonderen Eigenschaften des Tumors ist die Behand­lung von Brust­krebs sehr individuell und verläuft von Frau zu Frau ganz unterschiedlich. Hierdurch lassen sich die Heilungs­chancen oft deutlich verbessern. Spezielle Brust­­krebs­­zentren sind unter anderem von der Deutschen Krebs­gesell­schaft zertifiziert und haben besonders viel Erfahrung mit der Erkrankung. Zusätzlich stellen Selbst­hilfe­gruppen und Krebsberatungsstellen für viele Frauen eine wichtige Stütze bei der Bewältigung ihrer Erkrankung dar. Die Adressen erhalten Sie von Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt.

 

Operation und Bestrahlung

Die Operation, bei der Ärztinnen und Ärzte das Tumor­gewebe ent­fer­nen, ist ein wichtiger Teil der Brust­krebs­­behand­lung. Ob die Lymph­bahnen befallen sind, lässt sich meist durch die Entnahme des soge­nannten „Wächter-Lymph­knotens“ fest­stellen, der an der Brust­wand liegt. Falls Lymph­knoten vom Krebs befallen sind, kann es notwendig sein, auch die Lymph­­knoten in der Achsel­höhle zu entfernen. Nur im Aus­nahme­fall muss die ganze Brust abgenommen werden. In den meisten Fällen kann die Ärztin/der Arzt die Brust­krebs-Operation inzwischen brust­erhaltend durchführen.

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Ist dies im Einzelfall nicht möglich, haben Sie sofort oder auch später nach der Operation die Möglich­keit, die Brust wieder aufbauen zu lassen. Für den Brustauf­bau kann ein Implan­tat oder Eigen­gewebe ver­wendet werden. Beide Verfahren haben Vor- und Nach­teile. Frauen, die sich für eine Rekon­struk­tion der Brust entscheiden, sollten mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt ausführlich über mögliche Risiken sprechen, die bei der Verwendung von Brust­implan­taten und bei der Brust­rekon­struk­tion mit Eigen­ge­webe bestehen.

Bei sehr großen Tumoren kann es sinnvoll sein, vor der Operation eine Chemo­therapie zu machen, um den Tumor zu verkleinern (sog. neoadiuvante Chemo­therapie). Bei entzündlichen Tumoren wird immer vor der Operation eine Chemo­therapie durchgeführt.

Frauen, bei denen die Ärztin/der Arzt eine brus­terhaltende Operation durchgeführt hat oder bei denen es nicht möglich war, den Tumor vollständig zu entfernen, erhalten nach dem Eingriff zusätzlich eine Strahlen­therapie. Dabei wird die Brust mit energie­reichen Strahlen behandelt, die möglicherweise verbliebene Tumor­zellen zerstören und die Gefahr eines Rück­falls (Lokalrezidiv) senken sollen.

Medikamentöse Therapie

Bei der Behandlung von Brustkrebs kommen außerdem verschiedene Medika­mente zum Einsatz. Ihr Vorteil liegt darin, dass sie sich im ganzen Körper verteilen und auch einzelne, nicht erkennbare Tumor­zellen und Tumor­herde erreichen. Das Ziel dieser adjuvanten (unter­stützenden) Therapie liegt darin, das Rück­fall­risiko zu senken und damit eine dauer­hafte Heilung zu erreichen.

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Anti-Hormontherapie
Bei vielen Frauen spricht der Tumor auf die weiblichen Hormone Östrogen oder Gestagen an. In diesem Fall kann die Ärztin/der Arzt Medikamente einsetzen, die die Wirkung dieser Hormone blockieren. Eine Anti-Hormon­therapie sollten Sie über mehrere Jahre anwenden. Manche Frauen erhalten außerdem eine Behandlung mit einem Antikörper, der das Tumorwachstum bremst.

Chemotherapie
Eine Chemo­therapie ist in den meisten Fällen erforderlich, vor allem dann, wenn der Brust­krebs nicht hormon­­empfindlich ist oder wenn insgesamt ein erhöhtes Rück­fall­­risiko besteht. Häufig berichten Frauen während der Chemo­­­therapie über Übelkeit und Müdigkeit. Auch eine höhere Anfällig­keit für Infekte kann infolge der Behand­lung auftreten. Als besonders belastend empfinden viele Frauen den typischen Haarausfall, der jedoch nur vorübergehend ist.

Zu den frühen Nebenwirkungen gehören Haut- und Schleim­­haut­­ent­­zündungen im Mund, an Darm, Blase oder Scheide. Dadurch bedingt kommt es zu Schmerzen beim Essen, Wasser­lassen oder Durchfällen. Mithilfe von entzündungs­­hem­menden Medika­menten und Schmerz­­mitteln lassen sich diese Beschwer­den jedoch meist wirksam lindern. Bei den meisten betroffenen Patien­tinnen bilden sich diese Beschwerden innerhalb von wenigen Wochen wieder zurück.

Seltener sind Nerven­schädi­gungen (Poly­­neuro­­pathie), die sich zum Beispiel als Kribbeln oder Taubheit in Händen oder Füßen bemerkbar machen. Diese Beein­­trächti­gungen können auch nach Beendigung der Chemo­­therapie noch anhalten, sie sind schwer zu behandeln. Eine weitere mögliche Lang­zeit­­wirkung ist eine chronische Erschöpfung (sog. Fatigue-Syndrom), die ebenfalls schwer zu behandeln ist.

Nachsorge

In welcher Reihenfolge und Kombination die Ärztin/der Arzt die Behand­lungs­­maß­nahmen einsetzt, hängt sehr vom Einzel­fall ab. Regelmäßige Nach­­sorge­­unter­­suchungen helfen den behandelnden Ärztinnen und Ärzten dabei, Neben­­wirkungen - ebenso wie mögliche Rück­­fälle (Rezidive) - rechtzeitig zu erkennen. Früh diagnostiziert lässt sich Brust­krebs auch nach einem Rückfall oft gut behandeln.

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Die Nachsorge­untersuchungen finden in der ersten Zeit nach Abschluss der Behand­­lung in relativ kurzen Zeit­räumen statt. Diese Intervalle werden mit der Zeit größer, besonders dann, wenn keine Anzeichen für ein Wieder­­auf­treten der Krebs­­erkrankung vorliegen.

Ihre Nachsorgeärztin/Ihr Nachsorge­arzt wird sie zusätzlich zur medizi­nischen Betreuung auch zur psychischen und sozialen Rehabili­­tation beraten. Auch auf einen Wieder­­aufbau der Brust kann die Nach­sorge­­behand­lung eingehen.

Rehabilitation

Nach einer abgeschlossenen Krebs­therapie kann direkt oder zeitnah eine Anschluss­­heil­­behandlung (AHB) erfolgen. Doch auch zu einem späteren Zeit­punkt ist eine Rehabilitation oder eine Kur möglich. Die Rehabili­tation kann sowohl ambulant in einer Tages­­klinik als auch stationär durchgeführt werden. Es gibt auch spezielle Nachsorgekliniken, die auf die Bedürf­nisse von Menschen mit Krebs­­­erkrankungen spezialisiert sind. Ziel der Rehabilitation ist es, die körperlichen und psychischen Folgen der Krebs­­erkrankung zu verringern und die Rückkehr in den (Berufs-)Alltag zu erleichtern.

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Zu den Maßnahmen gehören beispielsweise Bewegungs­angebote, eine Ernährungs­­beratung sowie psycho­onko­logische Unterstützungs­­angebote. Auch für den beruflichen Wieder­einstieg gibt es verschiedene Unterstützungs­­angebote. Beispielweise besteht die Möglich­­keit der stufenweisen Wiedereingliederung, damit Sie sich wieder an die beruflichen Belas­tungen gewöhnen.

Welche Rehabilitations­­maßnahme für Sie geeignet ist, sollten Sie mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt besprechen. Klinik­­sozial­­dienste sowie Kranken- und Rentenversicherung können Ihnen bei Anträgen und Fragen zur Kosten­­übernahme weiterhelfen. Auch Krebsberatungsstellen können Ihnen bei Fragen zum Thema weiterhelfen.

Zusammenfassung

  • Es gibt spezielle Brustkrebszentren, die auf die Behandlung von Brustkrebs spezialisiert sind
  • Bei der Behandlung von Brustkrebs kommen je nach der indi­vi­duellen Beschaffen­­heit des Tumors unterschied­liche Methoden zum Einsatz, wodurch sich die Heilungs­chancen deutlich erhöhen
  • Ist eine Operation notwendig, wird in den meisten Fällen nur der Krebsknoten entfernt, nicht die ganze Brust. Eine medi­ka­men­töse Therapie bei Brustkrebs kann kurz- und langfristig Neben­wirkungen haben
  • Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen helfen, Neben­­wir­kungen ebenso wie mögliche Rückfälle (Rezidive) rechtzeitig zu erkennen
  • Nach einer Krebsbehandlung können betroffene Frauen Rehabilitations­maßnahmen in Anspruch nehmen. Diese haben zum Ziel die körperlichen und psychischen Folgen der Krebs­­erkrankung zu verringern und die Rückkehr in den (Berufs-)Alltag zu erleichtern. Zur Bewältigung der Krankheit bieten Krebs­beratungs­stellen und Selbst­hilfe­gruppen zusätzliche Unterstützung an

 

Letzte Aktualisierung: Februar 2023

Patientenleitlinien Brust­krebs

Die Patientenleitlinien bieten Infor­ma­tionen zur Brust­krebs­­er­kra­nkung. Patien­tin­nen sollen hierdurch ihre Erkrankung und deren Behandlung verstehen können und Hinweise auf Beratungsangebote erhalten.

Brustkrebszentren

Die Übersicht bietet Kontakt­daten zu Brust­krebs­zentren, die von der Deutschen Gesell­schaft für Senologie e.V. (DGS) und der Deut­schen Krebs­gesell­schaft zertifiziert sind.

Wiederaufbau der Brust

Kann eine Brust­krebs-Operation nicht brust­­er­hal­tend durch­ge­führt wer­den, ist es mög­lich, die Brust durch ein Implan­tat oder Eigen­gewebe wieder aufzu­bauen. Der Krebs­infor­ma­tions­dienst informiert über die Ver­fah­ren sowie über Risiken und Vorteile.

Brustimplantate: Hinweise und Risiken

In der Risikoinformation „Brustimplantate aus Silikon“ des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizin­produkte (BfArM) finden Sie allge­meine Hinweise und Risiken, die vor und nach einer Entschei­dung für Brust­implantate zu berücksichtigen sind.

Mit Ärztinnen und Ärzten über Krebs­erkrankungen reden

Ärztinnen und Ärzte sind die wichtigsten Verbündeten von Patientinnen und Patienten bei der Bekämpfung der Krebs­erkrankung. Auf sie richtet sich alle Hoffnung, wieder gesund zu werden.

Praxen ambulant psycho­therapeutisch tätiger Psycho­onko­logen

Eine Psychotherapie geht über die Beratung hinaus, die in Reha-Kliniken oder Krebs­beratungs­stellen möglich ist: Sie bietet regelmäßige Gespräche über einen längeren Zeitraum. Das Deutsche Krebs­forschungs­zentrum bietet eine Adressliste ambulant psycho­therapeutisch arbeitender Psycho­onkologen.

Informationsblätter: Therapieneben­wirkungen und Krankheits­folgen

Der Krebsinformations­dienst bietet verschiedene Broschüren zum Umgang mit Neben­­wirkungen der Krebs­therapie wie Haar­ausfall, Müdigkeit und Schleim­­haut­­ent­zündungen.

Sozialrechtliche Fragen

Das Informationsblatt des Krebsinfor­mations­dienstes listet wichtige Anlaufstellen für sozialrechtliche Fragen auf.

Aus der Klinik entlassen - wie geht es danach weiter?

Rehabilitation ja oder nein? Nur eine von vielen Fragen, die auf Krebspatientinnen und -patienten nach der Behandlung zukommen. Was man noch vor der Entlassung aus der Klinik alles beachten und organisieren kann, erläutert der Text "Aus der Klinik entlassen - wie geht es danach weiter?"