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Menstruation – noch immer ein Tabuthema?
Der weibliche Zyklus ist etwas ganz Natürliches. Doch noch immer ist er mit Schamgefühlen behaftet - und offensichtlich noch immer ein Tabuthema in unserer Gesellschaft. Eine forsa-Umfrage im Auftrag der KKH Kaufmännische Krankenkasse zeigt: 85 Prozent der Frauen zwischen 14 und 50 Jahren haben den Eindruck, dass über das Thema Menstruation in der Öffentlichkeit wenig oder gar nicht gesprochen wird. Fast alle (91 Prozent) sind außerdem der Meinung, dass zu wenig darüber informiert bzw. berichtet wird, welchen Einfluss Menstruation und Hormone auf die weibliche Gesundheit haben. Dabei begleitet die monatliche Blutung Frauen über viele Jahre hinweg - Monat für Monat. Die Mehrheit der Mädchen menstruiert das erste Mal zwischen dem elften und 15. Lebensjahr. Zwischen dem 45. und dem 55. Lebensjahr wird die Monatsblutung dann bei vielen Frauen unregelmäßiger und bleibt schließlich ganz aus – die Menopause beginnt. „Das Thema Menstruation ist nach wie vor mit vielen Tabus belegt - völlig zu Unrecht. In der Öffentlichkeit findet der offene Diskurs darüber immer noch zu wenig statt. Dabei ist es für die eigene Gesundheit sehr wichtig, sich damit auseinander zu setzen, wie der Körper funktioniert und welchen Einfluss der Zyklus hat“, sagt Vijitha Sanjivkumar, Expertin für Frauengesundheit bei der KKH.
Cycle Syncing – im Einklang mit dem Körper
Ein Trend, der insbesondere durch soziale Medien wie TikTok und Instagram bekannt geworden ist, ist das sogenannte Cycle Syncing oder auch Zyklussynchronisation. Dabei richten Frauen ihren Alltag an den verschiedenen Phasen ihres Menstruationszyklus aus. Drei Viertel (76 Prozent) der befragten Frauen vermuten, dass die Anpassung des Lebensstils an die unterschiedlichen Phasen des monatlichen Zyklus einen positiven Effekt auf die eigene körperliche und emotionale Befindlichkeit haben kann. 14- bis 29-Jährige teilen diese Einschätzung noch häufiger als Frauen zwischen 30 und 50 Jahren. „Der weibliche Zyklus dauert in der Regel 28 Tage und verläuft in verschiedenen Phasen, die jeweils mit spezifischen gesundheitlichen Bedürfnissen einhergehen können", erklärt Vijitha Sanjivkumar. „Wer sportliche Aktivitäten oder die Ernährung an diese Phasen anpasst, kann eventuell zyklusbedingte Beschwerden wie Müdigkeit, Stimmungsschwankungen oder Unterleibsschmerzen lindern und sich insgesamt besser fühlen.“ Ihr Tipp: Während der Menstruation, wenn möglich, nicht vollständig auf Sport verzichten, sondern leichte Aktivitäten wie spazieren gehen, Yoga oder Pilates in den Alltag integrieren. Denn dadurch geraten Kreislauf und Durchblutung in Schwung und Krämpfe können sich lösen. Aber: „Jede Frau reagiert unterschiedlich auf die hormonellen Veränderungen im Zyklus. Ich rate jeder Frau deshalb, ihren Zyklus über mehrere Monate zu beobachten, Veränderungen zu notieren und so individuell herauszufinden, was dem Körper in welcher Phase besonders guttut“, betont die Expertin. Und genau das machen viele Frauen bereits: 60 Prozent der Befragten gaben an, dass sie ihren monatlichen Zyklus dokumentieren, zum Beispiel durch Eintragungen in einen Kalender oder eine App. Dabei nutzen deutlich mehr 14- bis 39-Jährige diese Methode (68 bzw. 66 Prozent) als ältere zwischen 40 und 50 Jahren (46 Prozent).
Krankmelden bei Menstruationsbeschwerden?
Regelschmerzen, Stimmungsschwankungen oder Erschöpfung sind für viele Frauen ständige Begleiter und können sehr belastend sein. Gerade während der Menstruation sind Bauchkrämpfe und andere Beschwerde manchmal so stark, dass es für die Betroffenen nicht möglich ist, ihre täglichen Aufgaben zu erfüllen oder zur Arbeit zu gehen. Die aktuelle Umfrage zeigt: 80 Prozent der Befragten haben Verständnis dafür, wenn sich jemand aufgrund von Menstruationsbeschwerden krankmeldet.
Zitiert nach einer Pressemitteilung der KKH Kaufmännische Krankenkasse vom 15.05.2025