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Über-, Unter- und Fehlversorgung in der Schwangerschaft – Wie sieht eine evidenzbasierte, frauengerechte Schwangerenvorsorge aus?
Schwangerschaft und Geburt gehören zum häufigsten Behandlungsanlass im deutschen Gesundheitswesen. Obwohl die meisten Frauen gesund sind und eine normale Schwangerschaft erleben, herrscht in Deutschland eine auf mögliche Risiken und Komplikationen fokussierte Schwangerenbetreuung vor: Dadurch werden nicht selten bei den Schwangeren (unnötige) Ängste ausgelöst. Dabei ist die Evidenzlage zur Erhebung vieler Risiken und auch zu vielen der anderen empfohlenen Vorsorgemaßnahmen dünn. Hinzu kommt, dass bei Schwangeren überdurchschnittlich viele individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) durchgeführt werden, deren Nutzen nicht erwiesen ist. Die Versorgung in der Schwangerschaft ist wenig transparent und es fehlen vielfach evidenzbasierte Informationen für die Betroffenen als Grundlage für eine partizipative Entscheidungsfindung.
Problematisch ist auch, dass die Mutterschafts-Richtlinien aufgrund gesetzlicher Vorgaben rein ärztliche Richtlinien sind und somit nur regeln, was Ärzt*innen tun sollen. Die Bedürfnisse der Frauen geraten damit aus dem Fokus und die Zusammenarbeit der Berufsgruppen wird nicht gefördert. Anknüpfend an vorausgegangene Fachtage des AKF zu Schwangerschaft und Geburt, führt dieser Fachtag die Problemanalyse mit dem Fokus evidenzbasierte Schwangerenversorgung fort und plant erstmalig einen Fachtag zum Thema Über-, Unter- und Fehlversorgung in der Schwangerschaft. Ziel ist es, politische und regulatorische Maßnahmen zu erarbeiten, die die Umsetzung einer frauzentrierten und evidenzbasierten Versorgung gemäß dem Nationalen Gesundheitsziel voranbringen können.
Die Tagung findet als Hybridveranstaltung am 21.10.2023 in der Universität Münster und als Stream in der Zeit von 10:30 Uhr – 17: 00 Uhr statt. Für die Teilnahme in Präsenz besteht eine limitierte Teilnehmer-Zahl von 100 Personen.