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Vorsätze für 2020: Sieben Tipps für Ihr Herz
Vorsätze für das neue Jahr können viel für Herz und Gefäße sowie das seelische Wohlbefinden bewirken. Nur nicht alles auf einmal vornehmen!
Neujahrsvorsätze sind ein guter Anlass, alte und überkommene Verhaltensweisen, die dem Körper und der Seele nicht guttun, aufzugeben und neue Wege zu gehen. Dabei bewirkt ein gesunder Lebensstil viel für das Herz-Kreislauf-System, nur sollte man sich nicht zu viel auf einmal vornehmen. Wie komme ich trotz des inneren Schweinehunds zu mehr Bewegung? Wie esse ich gesünder? Und habe ich alle meine Risikofaktoren für Herzinfarkt und Schlaganfall mit Hilfe eines regelmäßigen Gesundheits-Check-ups im Blick? Helfen kann dabei eine Checkliste mit sieben Schritten, die wir immer parat haben sollten. Diese Herzstiftungs-Checkliste für ein gesundes Herz 2020 beinhaltet die folgenden Tipps:
- Sei aktiv, bewege dich mehr
 - Iss gesünder, vermeide Zucker
 - Achte auf dein Gewicht
 - Höre mit dem Rauchen auf
 - Achte auf deinen Blutdruck
 - Behalte deinen Cholesterinspiegel im Auge
 - Achte auf ausreichend Entspannung im Alltag
 
 „Neujahrsvorsätze sollte man nicht mit zu vielen neuen  Gesundheitsmaßnahmen überfrachten. Wir empfehlen generell mit Bewegung  anzufangen und dann erst weitere Vorsätze anzugehen: Man fühlt sich  schnell besser und ist leistungsfähiger. Herzpatienten kommen dadurch  besser mit der herzmedizinischen Behandlung zurecht“, betont der  Kardiologe und Reha-Spezialist Prof. Dr. med. Bernhard Schwaab vom  Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung und Chefarzt der  Curschmann-Klinik am Timmendorfer Strand. 
Sieben Tipps für Ihr Herz
Sei aktiv, bewege dich mehr
 Wer sich regelmäßig bewegt, beugt wirksam Herz- und Gefäßkrankheiten,  aber auch Diabetes und Krebserkrankungen wie Darm- oder Brustkrebs vor.  Ideal ist Ausdauerbewegung an fünf Tagen die Woche 30 Minuten. Zum  Beispiel bei einer mäßigen Ausdauerbelastung Joggen, schnelles Gehen,  Radfahren, Schwimmen, Ergometertraining oder auch Tanzen. Am besten man  gestaltet auch seinen Alltag so bewegt wie möglich: Fahrrad statt Auto  und E-Roller, Treppe statt Aufzug, im Büro stehend statt sitzend  telefonieren und arbeiten. „Herzpatienten sollten aber ihre  Belastbarkeit mit ihrem Arzt besprechen“, rät Schwaab. Das gilt auch für  Menschen ohne Erkrankung nach längerer Pause ohne sportliche Aktivität.  Bewegung schützt nicht nur vor Arteriosklerose („Gefäßverkalkung“),  sondern wirkt sich positiv auf andere Körper- und Organfunktionen wie  Zellerneuerung, Anregung der Hirnaktivität, Stoffwechselprozesse in  Leber und anderen Organen aus. Infos: www.herzstiftung.de/Ausdauer.html
Iss gesünder, vermeide Zucker
 Herzspezialisten propagieren die traditionelle Mittelmeerküche, weil sie  erwiesenermaßen den Schutz vor Herzinfarkt und Schlaganfall, aber auch  vor anderen chronischen Leiden wie Diabetes und Krebs erhöht. „Die  mediterrane Kost setzt auf Obst und Gemüse, Salat, Hülsenfrüchte, wenig  Fleisch, dafür eher Fisch, auf Oliven- und Rapsöl und auf Kräuter  anstelle von Salz“, bestätigt Prof. Schwaab. Salz bindet Wasser im  Körper, was einen Bluthochdruck fördern kann. Speziell der tägliche  Konsum von ausreichend Gemüse und Ballaststoffen kann durch den relativ  geringen Energiegehalt dazu beitragen, Übergewicht zu vermeiden, das  wiederum Bluthochdruck begünstigt. Dazu schmecken die Gerichte der  Mittelmeerküche lecker und sind keineswegs fade. Rezepte unter: www.herzstiftung.de/Rezept-Tipps-Mittelmeerkueche  Zu viel Zucker in Lebensmitteln und Getränken erhöht das Risiko für  Übergewicht, Bluthochdruck und Diabetes. Deshalb die Devise: Zucker in  Getränken vermeiden. Auch in Lebensmitteln, in denen wir Zucker in  großen Mengen gar nicht vermuten (Joghurt, Salatsaucen, Ketchup), ist  Zucker enthalten. Ein Blick auf die Beschreibung der Zutaten hilft  dabei, Zucker aus dem Weg zu gehen. 
Achte auf dein Gewicht
 Zusätzlich zur Bewegung fördert die Mittelmeerküche das schrittweise  Abnehmen für ein gesundes Normalgewicht. Auch lohnt es sich, den  Alkoholkonsum einzuschränken. Alkohol hat viele Kalorien und kann  indirekt über die Zunahme an Gewicht zu hohem Blutdruck führen.  Übergewicht ist ein wichtiger und häufiger Auslöser für Bluthochdruck.  Angestrebt werden sollte ein Gewicht mit einem Body-Mass-Index (BMI*)  von 25. Beim Taillenumfang sollten Männer weniger als 102 und Frauen  weniger als 88 cm anstreben. Das Bauchfett produziert Hormone und  entzündungsfördernde Botenstoffe, die sich unter anderem auf den  Blutdruck auswirken. „Jedes Kilo und jeder Zentimeter weniger wirken  sich günstig auf den Bluthochdruck aus“, betont Prof. Schwaab. 
Höre mit dem Rauchen auf
 Mit dem Rauchen aufzuhören oder gar nicht erst anzufangen lohnt sich!  Nikotin ist ein starkes Gift für die Gefäße und Rauchen ein Risikofaktor  für Herzinfarkt, Schlaganfall und Arterienverkalkung (z. B. pAVK). Auf  den Tabakkonsum gehen hierzulande 120.000 vorzeitige und vermeidbare  Todesfälle pro Jahr zurück: verursacht durch Herzinfarkt und  Schlaganfall, bösartige Tumoren und chronisch obstruktive  Lungenerkrankung (COPD). Auch das dauerhafte Rauchen von E-Zigaretten  kann nicht als gesundheitlich unbedenklich eingestuft werden. Es gibt  unterstützende Programme zum Aufhören mit Rat und Hilfen wie  Aussteigerprogramme z. B. unter www.rauchfrei-info.de/
Achte auf deinen Blutdruck
 Bluthochdruck ist tückisch, weil man ihn zunächst nicht spürt ihn nicht  sieht („stiller Killer“). Unerkannt und unbehandelt steigt bei  Bluthochdruck das Risiko, einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder eine  Nierenschädigung zu erleiden erheblich. Deshalb unbedingt regelmäßig den  Blutdruck messen: ab Schuleintritt beim Kinderarzt und später im Rahmen  von Einstellungsuntersuchungen im Beruf oder der Routineuntersuchung  beim Hausarzt. Von Bluthochdruck sprechen Ärzte, wenn verschiedene  Oberarm-Messungen in der Arztpraxis an unterschiedlichen Tagen Werte von  140 zu 90 mmHg oder höher ergeben. Bei Selbstmessungen für zu Hause  gilt eine Obergrenze von 135 zu 85 mmHg. Die Blutdruckwerte in der  Praxis dürfen etwas höher sein, weil meist die Patientinnen und  Patienten bei der Messung etwas aufgeregt sind („Weißkittelhochdruck“).  Um festzustellen ob ein erhöhter Blutdruck vorliegt, ist eine  sorgfältige Messung erforderlich. Info: www.herzstiftung.de/blutdruck-mehrmals-messen.html Die Werte können in einem Blutdruck-Pass protokolliert werden, um den Verlauf zu dokumentieren. Infos: www.herzstiftung.de/Blutdruckpass.html
Behalte deinen Cholesterinspiegel im Auge
 Erhöhte Cholesterinspiegel im Blut sind ein wichtiger Risikofaktor für  koronare Herzkrankheit (KHK), Herzinfarkt und Schlaganfall. Hohe  LDL-Cholesterinspiegel verursachen Gefäßveränderungen in den Arterien  des Herzens (Arteriosklerose) und auch in Hirnarterien mit der Bildung  von Ablagerungen in diesen Gefäßen (Plaques). „Das belegen Studien ganz  eindeutig seit Jahrzehnten“, betont Schwaab. Zusätzlich konnte in  Studien gezeigt werden, dass sich eine medikamentöse Senkung erhöhter  Cholesterinwerte günstig auf den Krankheitsverlauf auswirkt. Zur  Infarktvorbeugung trägt eine Untersuchung des Cholesterinspiegels beim  regelmäßigen Gesundheits-Check ab 35 Jahren ein Mal im Jahr beim  Hausarzt bei. Eine erste Einschätzung, bis zu welcher Höhe  Cholesterinspiegel noch normal sind und unter welchen Kriterien eine  medikamentöse Behandlung notwendig wird, finden Sie unter: www.herzstiftung.de/cholesterin-ratgeber.html Oder Sie sprechen Ihren Arzt an.
Achte auf ausreichend Entspannung im Alltag
 Stress bei der Arbeit, in der Familie, in der Beziehung und noch in der  Freizeit: Nicht Stress alleine macht krank, sondern fehlende  Entspannung. Bei Stress wappnet sich der Körper sehr gut für die akute  Problemsituation: Stresshormone werden ausgeschüttet, der Blutzucker  steigt, die Insulinausschüttung nimmt zu, das Herz schlägt schneller und  der Blutdruck steigt. Bei anhaltendem Stress kommen diese Vorgänge  jedoch nicht zur Ruhe und schaden dem gesamten Körper.  Die Folge können  Entzündungsreaktionen im Körper sein, im schlimmsten Fall Diabetes,  Schlaganfall, Arteriosklerose und Herzinfarkt oder  Herzrhythmusstörungen. Achten Sie daher auf ein Gleichgewicht zwischen  Stress und Entspannung. Sorgen Sie für Inseln der Ruhe, die Sie mit  Leben füllen. Also Aktivitäten, die den Stress vergessen lassen:  musizieren, lesen, malen, tanzen, mit Freunden kochen, mit den Kindern  spielen, einem Verein beitreten oder gemeinsam Konzerte und  Sportereignisse besuchen. Auch Entspannungstechniken sind sehr  hilfreich: progressive Muskelentspannung, Atemgymnastik, Yoga, Qigong  oder Tai-Chi.
Vorsätze für 2020: Wie bleibt man trotz des inneren Schweinehunds dran?
 Für Lebensstiländerungen sind meistens alte gewohnte Strukturen im  eigenen Leben aufzubrechen. „Das ist in der Regel schwierig“, so Prof.  Schwaab, der auch Präsident der Deutschen Gesellschaft für Prävention  und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen (DGPR) ist, und  empfiehlt: „Oftmals ist es hilfreich, in sein Lebensumfeld feste  Ankerpunkte einzurichten: die regelmäßige Lauf-, Walker- oder  Herzsportgruppe im Verein, das mehrmalige gemeinsame Kochen mit der  Familie oder mit Freunden zu Hause und für Raucher der Austausch mit  Ex-Rauchern in der Selbsthilfegruppe.“
 *BMI errechnet sich aus: Körpergewicht in kg geteilt durch Körperlänge² in m. Beispiel: 80 kg: 1,80 (m)² = BMI 24,7
Tipp: Der Herzinfarkt-Risikotest der Herzstiftung zur Besprechung der persönlichen Risikofaktoren für Herzinfarkt mit dem Hausarzt unter www.herzstiftung.de  kann auch als Faltblatt kostenlos angefordert werden per Tel. unter 069  955128400 oder per E-Mail unter bestellung@herzstiftung.de 
Ratgeber-Service zu den Risikokrankheiten von Herzinfarkt und Schlaganfall:
 Alle Ratgeber können auch telefonisch bestellt werden (Tel. 069 955128-400)
Ratgeber „Bluthochdruck: Was tun?“
www.herzstiftung.de/Bluthochdruck-Sonderband.html
Ratgeber „Herzprobleme bei Diabetes: Was tun?“
www.herzstiftung.de/Diabetes.html
Ratgeber „Hohes Cholesterin: Was tun?“
www.herzstiftung.de/cholesterin-ratgeber.html
Zitiert nach einer Pressemitteilung der Deutschen Herzstiftung vom 23.01.2020
Weitere Informationen zur Herz-Kreislauf-Gesundheit finden Sie im Frauengesundheitsportal