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Gerlach wirbt zum Tag der Arbeit bei Unternehmen für mehr Offenheit beim Thema Wechseljahre
Bayerns Gesundheitsministerin: Unterstützung für betroffene Frauen ist auch im Interesse der Arbeitgeber
Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach hat zum Tag der Arbeit bei Unternehmen für mehr Offenheit für das Thema Wechseljahre geworben. Gerlach betonte am 1. Mai: „Es ist auch im Interesse der Arbeitgeber, Mitarbeiterinnen mit Wechseljahresbeschwerden zu unterstützen. Denn gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist es wichtig, dass erfahrene Arbeitskolleginnen nicht aufgrund von fehlendem Verständnis für die Wechseljahre ausfallen und krankgeschrieben werden.“
In einer 2023 veröffentlichten Studie der Berliner Hochschule für Wirtschaft und Recht gab jede vierte der befragten Frauen über 55 an, wegen Symptomen der Wechseljahre beruflich kürzer zu treten. Fast ein Drittel der Frauen berichtete zudem, aufgrund von Symptomen schon einmal krankgeschrieben gewesen zu sein oder unbezahlten Urlaub genommen zu haben. Stark ausgeprägte Wechseljahresbeschwerden können auch in vorzeitigem Ruhestand münden. Erste Studien weisen darauf hin, dass bis zu 10 Prozent der betroffenen Frauen die Entscheidung treffen, früher in den Ruhestand zu gehen.
Gerlach erläuterte: „Konkret können Arbeitgeber durch gezielte Programme im Rahmen eines betrieblichen Gesundheitsmanagements unterstützen – etwa in den Bereichen Stressbewältigung, Ernährung oder Bewegung. Auch Schulungen und Sensibilisierungsprogramme für Beschäftigte und Vorgesetzte können helfen. Werden Wechseljahresbeschwerden als sehr stark und belastend empfunden, sollte die Frauenärztin oder der Frauenarzt angesprochen werden. Auch Betriebsärztinnen und Betriebsärzte können hier unterstützen.“
Die Ministerin fügte hinzu: „Insgesamt waren in Bayern im Jahr 2023 rund 1,5 Millionen Frauen im Alter von 45 bis 64 Jahren erwerbstätig – also im ungefähren Alter der Wechseljahre. Dies entspricht rund 44 Prozent aller erwerbstätigen Frauen in Bayern. Deshalb appelliere ich an alle Arbeitgeber, stärker auf die gesundheitlichen Belange von Frauen in den Wechseljahren einzugehen und Unterstützung anzubieten. Oftmals reichen bereits ein offener Umgang mit dem Thema und eine zugewandte Arbeitskultur aus, um Missverständnisse auszuräumen und Frauen so eine bessere Arbeitsumgebung zu ermöglichen.“
Gerlach betonte: „Wir brauchen auch gesamtgesellschaftlich einen offeneren Umgang mit dem Thema Wechseljahre. Unser Ziel ist es deshalb, ein breites Bewusstsein für die gesundheitlichen Veränderungen zu schaffen und das Thema von Vorbehalten zu befreien. Denn die Wechseljahre sind keine Krankheit, sondern eine natürliche Lebensphase, die jede Frau durchläuft. Ich setze mich dafür ein, dass die Wechseljahre auch als Chance verstanden werden, in eine neue Lebensphase zu starten.“
Zu häufigen Beschwerden gehören Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Schlafstörungen, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, Leistungsverlust und Stimmungsschwankungen.
Zitiert nach einer Pressemitteilung des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit, Pflege und Prävention vom 01.05.2025