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Bei fortgeschrittenem Brustkrebs individuell zielgerichtet behandeln
Eine neue Kombinationstherapie kann in bestimmten Fällen eine gute Wirksamkeit erreichen und die Überlebenszeiten verlängern.
Bei der Behandlung von Patientinnen mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs, bei denen eine Operation allein zur Heilung nicht ausreicht, spielt die molekulare Diagnostik eine wichtige Rolle für die Therapieentscheidungen: Anhand bestimmter Tumormerkmale können gezielt Wirkstoffe eingesetzt werden, die im individuellen Fall eine gute Wirksamkeit versprechen. Laut einer Studie, die in der Fachzeitschrift New England Journal of Medicine publiziert wurde, verbessert bei Frauen mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs, der auf Hormone anspricht (hormonrezeptorpositiv), HER2-negativ ist und sogenannte PIK3CA-Mutationen aufweist, eine Kombinationstherapie mit einem selektiven PIK3CA-Hemmer, einem CDK4/6-Hemmer und einem Antiöstrogen die Überlebensaussichten.
An der Studie nahmen Patientinnen teil, die nach einer Operation und unterstützenden adjuvanten antihormonellen Therapie einen Rückfall erlitten hatten. Sie wurden - nach dem Zufallsprinzip ausgewählt - mit der Kombinationstherapie aus PIK3CA-Hemmer, CDK4/6-Hemmer und Antiöstrogen oder einer Kombination aus CDK4/6-Hemmer, Antiöstrogen und einem Scheinmedikament (Placebo) behandelt. In der Kombinationstherapiegruppe mit dem PIK3CA-Hemmer sprachen deutlich mehr Patientinnen auf die Behandlung an als in der Kontrollgruppe mit CDK4/6-Hemmer, Antiöstrogen und Placebo. Die Krankheit konnte durch die zusätzliche Gabe des PIK3CA-Hemmers länger aufgehalten werden, das Gesamtüberleben verlängerte sich signifikant. Der zusätzliche Wirkstoffe ging mit Nebenwirkungen wie Magen-Darmproblemen und trockenen Augen einher, erwies sich aber insgesamt als gut verträglich.
Frauen mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem PIK3CA-mutiertem, hormonempfindlichem, HER2-negativem Brustkrebs können von der zielgerichteten Therapie mit einem PIK3CA-Hemmer zusätzlich zur Therapie mit einem PARP-Hemmer und einem bestimmten Antiöstrogen profitieren und ihre Überlebensaussichten verbessern, so die Zusammenfassung im Studienbericht.
Quelle: Jhaveri KL et al. Overall Survival with Inavolisib in PIK3CA-Mutated Advanced Breast Cancer. New England Journal of Medicine, Onlinevorabveröffentlichung am 31. Mai 2025, DOI: 10.1056/NEJMoa2501796
Zitiert nach einer Meldung des Onko-Internetportals vom 18.06.2025