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Essstörung

Meldungen zum Thema

Social Media und Störungen des Essverhaltens

Was der Wunsch nach „Likes“ triggern kann
„Die Nutzung sozialer Medien löst bei Jugendlichen häufig Unzufriedenheit mit dem eigenen Körperbild aus und erhöht das Risiko, ein proble­matisches Essver­halten zu entwickeln“, schließt Professorin Katrin Giel, Forschungsleiterin Psycho­soma­tische Medizin und Psycho­therapie am Universitäts­klinikum Tübingen. Belegt werde das durch Längs­schnitt­daten aus zahlreichen Studien.

Laut Giel ist zu bedenken, dass die Adoleszenz ein verletzliches Alter ist, dass mit Selbstwertthemen und -problemen assoziiert ist. Hier entwickelt sich die eigene Persönlichkeit und Orientierung wird gesucht. Junge Menschen, denen es sehr wichtig sei, auf Social Media positive Rückmeldungen zu erhalten, scheinen einem höheren Risiko zu unterliegen, aktiv ihr Essverhalten zu verändern, um ihre Beliebtheit zu sichern oder zu steigern. Das Bedürfnis, einer Gruppe anzugehören, sich dort stark zu fühlen und akzeptiert zu werden, findet auf Facebook, Instagram, Twitter, TikTok und Co. einen Resonanzraum.

„Der eigene Körper kann dabei ein Vehikel sein, einer solchen Gruppe anzugehören, indem man Körperidealen nacheifert“, meint die Psychologin. Dabei spielten vor allem Fotos und Videos eine Rolle. Sie werden für Vergleichsprozesse genutzt, die einen Einfluss auf das Körperbild haben. Giel zitiert eine aktuelle australische Studie, in der Social Media bei gesunden Jugendlichen mit Körperbildsorgen verbunden war: „Die Wichtigkeit, die ‚Likes‘ auf Social Media zugemessen wurde, war mit einem restriktiven Essverhalten und größerer Körperunzufriedenheit verknüpft.“

Umgekehrt zeige eine aktuelle Studie, dass sich Essstörungssymptome bei Studierenden signifikant reduzieren, wenn sie eine Woche auf die Social-Media-Nutzung verzichten. Neben einer Abstinenz von entsprechenden Plattformen sei auch die Vermittlung von Medienkompetenz bei Jugendlichen beider Geschlechter wirksam, um Risikofaktoren für Essstörungen zu reduzieren, insbesondere in Zusammenhang mit Körperunzufriedenheit und Diätverhalten. Hier sei das Thematisieren digitaler Bewertungsmechanismen, ein kritisches Hinterfragen transportierter Körperideale und die Aufklärung über das Zustandekommen von Inhalten zu nennen – etwa durch die Nutzung von Bildbearbeitungsprogrammen oder die finanziellen Interessen von Influencern und Influencerinnen.

Essstörungen entwickeln sich in der Jugend, wobei junge Frauen deutlich häufiger als heranwachsende Männer betroffen sind – vor der Corona-Pandemie waren dies etwa zwei bis vier Prozent aller weiblichen Erwachsenen. Die drei wichtigsten Essstörungen sind Magersucht (Anorexia nervosa), Ess-Brech-Sucht (Bulimia nervosa) und die Binge-Eating-Störung mit regelmäßigen Essattacken. „Das sind schwere psychische Erkrankungen, die eine Psychotherapie erfordern. Zur Entstehung tragen Persönlichkeitseigenschaften wie niedriger Selbstwert, Perfektionismus und soziale Ängstlichkeit in Kombination mit biologischen und gesellschaftlichen Faktoren bei. Zu Letzterem zählen eben auch die sozialen Medien“, so die Forschungsleiterin.

Weitere Informationen:

https://www.medizin.uni-tuebingen.de/de/das-klinikum/einrichtungen/kliniken/medizinische-klinik/psychosomatik

Wenn Promis bei Instagram posten: https://www.bzfe.de/service/news/aktuelle-meldungen/news-archiv/meldungen-2022/februar/wenn-promis-bei-instagram-posten/

Die Social-Media-Kanäle des BZfE:

Zitiert nach einer Meldung des Bundeszentrums für Ernährung vom 27.03.2024

Organisationen

Das Frauengesundheitsportal bietet zum Thema "Essstörungen bei Frauen" folgenden Überblick zu:

Das BZgA-Infotelefon zu Essstörungen

Unter der Telefon­nummer
0221-892031 erhalten Sie in der Zeit von Mo - Do: 10 - 22 Uhr und Fr - So: 10 - 18 Uhr Informationen, Beratung und Adressen zum Thema Ess­störungen.

Diagnostik und Behandlung von Essstörungen

Die Patientenleitlinie erklärt auf verständliche Weise, welche Essstörungen es gibt, was die Ursachen und Anzeichen sind und wie sie behandelt werden können.

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Essstörungen bleiben oft lange unentdeckt. Der Flyer will Lehr­­kräfte sowie weitere päda­gogische und psycho­soziale Fach­­kräfte informieren, Ihnen Beratungs- und Behand­­lungs­­mög­­lich­­keiten aufzeigen und Ihnen Hilfe­­stellungen im Umgang mit Betroffenen und Angehörigen geben.