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Endometriose

Medizinische Grundlagen

Der Begriff „Endometriose“ leitet sich als Kunstwort aus dem Altgriechischen ab: 

  • „endon“ = innen, darinnen
  • „metra“ = Gebärmutter, Mutterleib

und die bei Krankheitsbezeichnungen häufig zu findende Endung „-ose“ kommt von „nosos“ = Krankheit.

Die „Endometriose“ ist also das Vorkommen gebärmutter­schleim­haut­ähnlichen Gewebes außerhalb der Gebärmutter­höhle. Die Endo­metriose-Herde unterliegen damit – ähnlich der eigentlichen Gebärmutter­schleim­haut – ebenfalls den zyklusbedingten hormonellen Verän­derun­gen. In der Folge führen Blut- und Schleimhautreste zu Verklebungen, Entzündungen und oft zu Verwachsungen (Adhäsionen). Die Endo­metriose kann dabei regelrecht in sie umgebende Gewebe und Organe hinein wuchern.

Ursachen und der Ablauf der Endometriose­entstehung sind bislang ungeklärt. Es wird davon ausgegangen, dass mehrere Faktoren wie z. B. hormonelle Regelkreise und das Immunsystem an der Erkrankung beteiligt sind. Aus diesem Grunde können bis heute nur die Symptome und die Folgen der Endometriose behandelt werden, nicht aber ihre Ursachen an sich.

Endometriose-Herde treten am häufigsten im Beckenbereich auf, so

  • im Bauchfell (Peritoneum)
  • an den Eierstöcken und den Eileitern (Ovarien und Tuben)
  • im Bereich der Gebärmutterbänder (Ligamenta sacrouterina)
  • in der Scheide (Vagina)
  • zwischen Scheide und Darm (Septum rectovaginale)
  • in der Gebärmuttermuskulatur (Adenomyosis)
  • in der End- (Rektum) und Dick- (Colon sigmoideum) und Dünndarmwand, im Wurmfortsatz (Appendix)
  • in der Harnblasenwand  
  • am Harnleiter (Ureter)
  • sehr selten an weiter entfernten Stellen, wie Nabel, Zwerchfell, Rippenfell, Lunge u.a.

Im Verlauf der Erkrankung können sich Endometriose-Herde vergrößern oder es bilden sich Zysten in den Eierstöcken. Zysten sind mit Flüssig­keit gefüllte Gewebehohlräume. Endometriosezysten an den Eier­stöcken werden als „Endometriome“, oder im allgemeinen Sprach­ge­brauch gern als „Schokoladenzysten“ bezeichnet, da sie altes, eingedicktes Sekret mit Blutbestandteilen enthalten, das sich schoko­braun darstellt.

Gelegentlich befällt eine tief eindringende (infiltrierende) Endometriose die Organe unterhalb des Bauchfells (Blase, Darm usw.) und bildet dort tumorartige Herde. Ganz selten können sich auch Endometriose-Herde an anderen Körperstellen außerhalb des Beckens finden.

 

Zusammenfassung

  • Bei einer Endometriose wuchert Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, außerhalb der Gebärmutter.
  • Die Wucherung kann sich auf Eierstöcke, Blase und Darm ausdehnen. Es können sich Zysten und gutartige Tumore bilden.
  • Die Ursachen für Endometriose sind unbekannt. Aus diesem Grund können nur die Symptome und Folgen behandelt werden.

 

Letzte Aktualisierung: September 2023

Mit Endometriose leben

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Spezial: Endometriose

Endometriose ist eine der häufigsten gynäkologischen Erkrankungen. Trotzdem ist sie immer noch weithin unbekannt. Im Auftrag des Bundes­ministeriums für Gesundheit hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheits­wesen (IQWiG) eine Expertise zur Endometriose erstellt.